Solider Hamburg-Thriller

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isaba Avatar

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Das Autorinnenduo mit dem Pseudonym Lea Adam hat mit "Stigma" einen soliden Thriller abgeliefert, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Das Ermittlerduo Jagoda "Milo" Milosevic und Vincent Frey werden zu einem Leichenfund gerufen: Ein Mann wurde brutal ermordet und verstümmelt aufgefunden. Schnell wird den Polizisten ein Zusammenhang klar, als weitere Tote gefunden werden, die offenbar alle Frauen missbraucht haben. Das Team ermittelt in Richtung einer Selbsthilfegruppe für Frauen, die in der Vergangenheit Opfer sexueller Übergriffe geworden sind. Dabei wird Milo selbst zunehmend Opfer von mysteriösen Drohungen.

Wie ein Drehbuch liest sich der Thriller. In chronologischer Abfolge werden die Ermittlungen beschrieben, als Leser weiß man dabei immer genauso viel bzw. genauso wenig wie Milo und Vince. Zwischendurch werden einzelne Episoden von Frauen eingeschoben, die verschiedene Formen des Missbrauchs erlebt haben. Der Zusammenhang erschließt sich erst später.

Vince und Milo sind authentisch gezeichnet und ergänzen sich trotz ihrer Gegensätzlichkeit hervorragend. Die Beziehung der beiden sorgt für einige Schmunzelmomente. Die weiteren Figuren sind ebenfalls interessant, bekommen aber nicht besonders viel Raum. Auch der Ausflug in Milos privates Umfeld bleibt oberflächlich und dient vielleicht der Einführung der Charaktere für weitere Fälle?!

Die Story spielt in Hamburg und bietet viele spannende Wendungen auf dem Weg zur Lösung des Falles. Bis zum Ende spannend findet die Geschichte einen guten Showdown, der für mich nicht vorhersehbar war.

Insgesamt habe ich mit Stigma einen wirklich guten Thriller gelesen, der mich immer wieder überrascht hat und den ich Thrillerfreunden, die auf Storys aus Hamburg und umzu stehen, auf jeden Fall empfehlen kann.