Wenn Opfer selbst zu Tätern werden...

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alexa1973 Avatar

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Zum Buch: Im Hamburger Bürgerpark wird eine männliche Leiche aufgefunden. Ihm hat man eine Tüte um den Kopf gebunden, nachdem ihm die Augen entfernt wurden. Die Hinweise deuten auf einen Sexualstraftäter hin. Die Ermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey fangen an, in diese Richtung zu ermitteln. Als eine zweite ähnlich entstellte Leiche aufgefunden wird, verdichten sich die Hinweise. Aber es gibt so viele Opfer, die solche Taten nie zur Anzeige gebracht haben. Dass die Ermittler aber auf der richtigen Spur sind, merkt man, als Milo Drohungen bekommt und man ihr auflauert…

Meine Meinung: Dieses Buch ist schon harter Tobak, es gibt auch eine Triggerwarnung am Anfang des Buches. Hier werden nicht nur die grausamen Morde der Männer dargestellt, sondern eben auch die Leidenswege der vielen Frauen, die hierzulande missbraucht werden. Was mir gut gefallen hat, dass sie eigene Kapitel bekommen haben, in Kursivschrift geschrieben. Die waren immer echt schlimm.

Im Buch geht es um zwei zentrale Punkte: Kann man Selbstjustiz rechtfertigen, wenn solche Täter im Gewirr der deutschen Bürokratie einfach untergehen? Wird man den Opfern damit gerecht? Und war ein Täter nicht vielleicht selbst ein Opfer? Die Grenzen verschwimmen leicht.

Der Fall ist spannend erzählt, es wird am Ende auch noch richtig dramatisch! Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich habe aber entdeckt, dass es im Dezember eine Fortsetzung geben wird!

Mein Fazit: Mir hat das Buch ganz gut gefallen, ich vergebe hier gute 4 Sterne! Wen solche Missbrauchsfälle nicht zu stark belasten, empfehle ich das Buch gerne weiter. Wer da allerdings zartbesaitet ist, sollte die Finger davon lassen.