Karl, der Mörder

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tinirini77 Avatar

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Karl Heidemann kommt als Schreibaby zur Welt. Durch seinen äußerst ausgeprägten und sensiblen Gehörsinn sind ihm die ganzen Geräusche seiner Umgebung zu viel. Sie schmerzen richtig und erst als seine Eltern erkennen, warum Karl so sehr schreit, können sie handeln, um ihm das Leben erträglicher zu machen. Allerdings wird Karl dadurch auch sehr zum Außenseiter, denn er hält sich fast ausschließlich im Keller auf, bekommt Privatunterricht und durch seinen großen Appetit und die wenige Bewegung, die er macht, wird er richtig fett und irgendwann auch zum Gespött der Dorfbewohner.

Als Karl schließlich die Stille im Tod erkennt, ist er nahezu begeistert davon und gibt dieses Stille - diesen Frieden - an andere. Er ist der Meinung, ihnen dadurch ein Geschenk zu machen, ihnen einen Gefallen zu tun. Als er erkennt, dass dies nicht der Fall ist, ist Karl fast schockiert und geht dann dazu über, Menschen, die es in seinen Augen verdient haben, mit dem Tod zu bestrafen. Schließlich erlebt Karl die Liebe und ist völlig davon in den Bann gezogen. Er, der so viel Abneigung in seinem Leben erfahren hat, trifft endlich einen Menschen, bei dem er sich fallen lassen kann.

Mir hat der Schreibstil des Buches sehr zugesagt, auch die Geschichte selbst fand ich gut (vor allem den Beginn und das Ende). Mir hat so im MIttelteil etwas die Spannung gefehlt bzw. dieses Gefühl, weiterlesen zu "müssen" um zu erfahren, was weiter passiert. Alles in allem ein gutes Buch, das sich definitiv von vielen anderen unterscheidet.