Still - Chronik eines Mörders [nid:1236911]

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marianne la. Avatar

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Cover:
Das Titelbild ist bereits, wie das gesamte Werk, differenziert zu betrachten. Einerseits zeigt es die totale Stille, in die sich Karl immer wieder zurückziehen wollte, andererseits erinnert das Bild an den Tod, der mit Karl zeitlebens eng verknüpft war. Der Bezug von Umschlag und Inhalt des Buches ist hervorragend gelungen.

Inhalt:
Am 6.12.1982 wird im kleinen Dorf Jettenbrunn ein Kind geboren. Es ist Karl Heidemann. Nun ist es mit der Ruhe im Dorf vorbei. Karl ist ein extremes Schreikind, ein bedauerliches und zugleich grausames Wesen. Der Junge hat ein außergewöhnliches Gehör. Karl hört alles, spricht aber kein Wort. Das absolute Gehör wird für ihn zur Folter. Er hört sogar den ständigen Herzschlag und die Durchblutungsströmungen eines jeden Menschen. Damit er der Qual der Geräusche entgehen kann, wird er mit Ohrenstöpseln versehen, völlig abgeschottet. Im Laufe der Jahre erkennt er für sich, dass Ruhe, Frieden und Erlösung nur der Tod bringt. Den tragischen Tod seiner Mutter sieht er völlig anders als alle anderen Menschen. Es macht ihn glücklich. Danach verläßt er sein Elternhaus und Jettenbrunn. Er flüchtet in die fremde Welt. Auf dieser Flucht in seinem jungen Leben zieht er eine blutige Spur. Er hinterläßt auf seinen Wegen den vielfachen Tod. Verfolgt und gehetzt landet er in einem Kloster und wird zum Mönch. Einige Zeit findet er dort seinen Frieden. Aber auch diese Zeit ist begrenzt.

Fazit:
- Eine eigenwillige Geschichte über einen außergewöhnlichen Menschen.
- Insgesamt entsteht jedoch der Eindruck der Unglaubwürdigkeit.
- Der Schreibstil ist anstrengend zu lesen.
- Es fällt oft schwer, Gedichte, Zitate und religiöse Texte im sinnvollen Kontex zur eigentlichen Geschichte zu
sehen.
- Die hinterlassene Blutspur von Karl ist zu effekthaschend.
- Viele Handlungen von Karl sind total unrealistisch.
- Die zentrale Idee des Buches, das außergewöhnliche Kind und das Leben von Karl, ist interessant ... aber die
"Verpackung" zur Geschichte ist nicht sonderlich gut gelungen. Sie liest sich größtenteils unangenehm.