Etwas schwacher Auftakt

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annibunny Avatar

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Eine neue Buchreihe von Ursula Poznanski? Da bin ich doch gerne dabei, denke ich mir.

Das Cover ist (zu meiner Irritation) eine Collage aus Bildern von Adobe Stock und Shutterstock. Macht man das heutzutage so? Es deutet zumindest an, dass man einen Großstadtthriller mit reichlich fließendem Blut erwarten darf. Ansprechender als die Optik finde ich hier auf jeden Fall die Haptik.

Schon im Einband erfährt man, dass es eigentlich um etwas Größeres geht als um das, was in diesem Buch passieren wird, dazu später mehr.

Die anschließende Triggerwarnung irritiert mich etwas, ist mir das ist Büchern der Kategorie Thriller in der Art noch nie begegnet, zumal man sagen muss, dass dieses Exemplar wirklich harmlos ist.

Und damit haben wir auch eines meiner größten Probleme erreicht: Beworben wird stille blutet als Thriller, ist aber am Ende ein leichter Krimi, gewürzt mit Charakteren mit schwachem Selbstbewusstsein und einem Hang zu schlechten Entscheidungen. Was mit dem ersten Mord noch rasant beginnt, driftet leider ab zu einem müden Katz-und-Maus-Spiel, das ja eigentlich keins ist. Um nicht vorzugreifen: Das Motiv finde ich gut gewählt, aber ich verstehe nicht, warum es dann zu dem Geständnis kam.

Wirklich interessant ist der geheimnisvolle Fremde, der immer wieder kommentiert und in das Geschehen eingreift. Dieser alleine könnte mich auch vielleicht bei der Stange halten und kommende Teile der Reihe lesen lassen.

Alles in allem ist das Buch sicher etwas für Fans von Poznanski, die Charaktere mögen, mit denen sie sich identifizieren können. Man sollte außerdem affin für den Duktus der sozialen Medien sein, sonst könnte die Lektüre schnell nerven.