Mordgruppe 1 ermittelt

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eulenmatz Avatar

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MEINUNG:

Still blutet ist der erste Teil der neuen Krimi-Reihe Mordgruppe 1 von der österreichischen Autorin Ursula Poznanski. Ich schätze die Autorin schon viele Jahre, besonders auch für ihren wirklich lesenswerten Jugendbücher, wie Erebos oder Layers, aber auch die Vanitas-Reihe.

Die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just kündigt vor laufender Kamera ihre eigene Ermordung an. Zwei Stunden später ist sie wirklich tot. Wenig später stirbt der Blogger Gunther Marzik auf die gleiche Weise. Die Wiener "Mordgruppe" um die junge Ermittlerin Fina Plank steht vor einem großen Rätsel, denn es finden sich bald viele Nachahmer und der #inkürzetot geht viral. Es fällt schwer, da den Überblick zu behalten und dem Täter auf die Spur zu kommen. Relativ schnell rückt Nadines Ex-Freund Tibor Glaser ins den Fokus der Ermittlungen, denn die Indizien gegen ihn verdichten sich.

Die Geschichte hat ein guter Spannungslevel, welches konstant gehalten wird und am Ende noch zu nimmt. Es wird immer abwechselnd berichtet aus der Sicht der ermittelnden Personen, Tibor Glaser und es gibt noch kursive Texte eines anonymen Schreibers, die man noch nicht so genau einordnen kann. Tibor Glaser wird schnell zum Hauptverdächtigen. Anfangs kann er noch nachweisen, dass er mit dem Tod von Nadine nichts zu tun hat, aber dann finde die Polizei bei ihrem weitere Hinweise. Er ist ein selbstständiger Werbefachmann, dem es nicht an Frauengeschichten gefehlt hat. Diese versucht er aufzuarbeiten, nachdem klar wird, dass Nadine Kontakt zu seinen Ex-Freundinnen gesucht hat. An ihm sieht man, wie schnell man in die Schusslinie geraten kann und wie schnell das auch durch die Medien geht. Dies führt sofort zu Problemen in seiner Firma, denn die Kunden wollen sich distanzieren. Daran sieht man, dass vermeintliche Wahrheiten das Leben und die Existenz von Menschen zerstören können.

Das Ermittlungsteam ist bis auf einen Kollegen von Fina, der sie ziemlich drangsaliert, ziemlich sympathisch. Fina ist noch neu, aber ich fand einige Äußerungen von dem Kollegen wirklich unangenehm. Es war bewundernswert, dass sie das durchgehalten hat. Auch darüber hinaus hat die Autorin eine ganze Reihe von Charakteren ins Feld geführt, die man erst einmal auseinander halten muss. Die Auflösung des Falls war für mich nicht wirklich vorhersehbar und gut konstruiert, auch wenn ich finde, dass ein paar Fragen offen geblieben sind. Möglicherweise werde die dann im nächsten Teil beantwortet.

FAZIT:

Stille blutet war für mich ein gut konstruierter, moderner Krimi, der einen aktuellen Bezug zur Social Media Welt hat. Die Ermittlerin Fina Plank ist sympathisch und ich bin gespannt, wie es hier im nächsten Teil weiter gehen wird. Ein paar Fragen blieben noch offen und lassen vermuten, dass es hier im nächsten Teil noch weiter gehen wird.