Unsympathische Protagonisten und ein eintöniger Verlauf

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spannungsjaegerin Avatar

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Meinung:

Von Ursula Poznanski habe ich bis jetzt nur ein Jugendbuch gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat. Nun durfte es also auch mal ein Thriller sein, aber leider konnte der mich letztendlich nicht überzeugen.

Eine bekannte Nachrichtensprecherin Nadine Just verkündet online ihre Ermordung an und zwei Stunden später bewahrheitet sich die Ankündigung. Dabei wird Entsetzen geweckt, aber auch Nachahmer auf den Plan gerufen und schnell findet sich mit dem Gunther Marzik ein weiteres Opfer. Das erschwert die Ermittlungen für Fina Plank und ihr Team, doch schnell ist in Tibor Glaser, der Ex-Freund von Nadine Just, ein Verdächtiger gefunden. Dieser versucht seine Unschuld zu beteuern, während im Hintergrund weiteres seinen Lauf nimmt...

So interessant der Klappentext klingt, so spannend gestaltet sich auch der Einstieg. Obwohl zunächst klar ist, wie alles seinen Anfang nimmt, war ich doch relativ gefesselt von den ersten Seiten und habe aufmerksam gelesen. Nach und nach kommen die verschiedenen Protagonisten hinzu und die Charaktere wurden deutlich, die sehr unterschiedlich sind, dabei fand sich für mich jedoch kaum eine sympathische Figur. Es wird immer eindeutiger, dass Nadine Just zu ihren Mitmenschen alles andere als freundlich war und das trifft auch auf einen Kollegen von Fina Plank zu. Der Kollege lässt es sich nicht nehmen, Fina Plank aufzuzeigen, dass eine Frau nichts in der Mordgruppe zu suchen hat und auch mit ihrer Figur hat er seine Probleme. Das macht ihn zunehmend unsympathischer und war mir ein großer Dorn im Auge und hat den Fokus des Thriller für mich verschoben. Nicht jeder Protagonist muss in einer Geschichte vor Freundlichkeit strotzen, aber wenn nichts anderes als beleidigende Sprüche kommen, finde ich es sehr störend. Fina Plank hat nicht nur damit zu kämpfen, ihren Platz in der Männergruppe zu finden, sondern auch mit ihrem Körper. An sich ein authentisches Thema, aber leider wurde ansonsten nichts anderes von ihre dargestellt und so fehlte mir leider die Tiefe, vor allem in Hinblick auf eine Fortsetzungen der Thriller Reihe.

Mit den angekündigten Ermordungen hat sich die Autorin eine spannende Idee überlegt. Dabei hat es mich auch gefesselt, dass der Ex-Mann des ersten Opfers in den Vordergrund rückt und es hat mich in den Fingern gejuckt, zu erfahren ob da etwas hinter steckt. Während ich am Anfang von seiner Unschuld überzeugt war und auch mit ihm mit gefiebert und mit gefühlt habe, hat sich das nach und nach aufgelöst. Die Anschuldigungen Tibor Glaser gegenüber waren nicht wirklich stichhaltig und das hat sich auch im Verlauf nicht wirklich geändert. So wurde das ganze in eine Richtung sehr in die Länge gezogen, wodurch es nach und nach immer langweiliger wurde. Die Geschichte lässt dabei aber auch keine Möglichkeit für Spekulationen in eine andere Richtung. Leider fehlt der Geschichte auch an etwas Besonderem, was sich nochmal positiv ausgewirkt hätte.

Bis auf den noch relativ gelungenen Anfang, kamen nach und nach sehr unsympathische Charaktere dazu und ein Verlauf, der sich nur mit kleinen Beweisen in eine Richtung bewegt, wodurch die Geschichte mit jedem Kapitel langweiliger wurde. Das Ende kam dafür noch recht überraschend daher, konnte aber über den Rest des Buches nicht hinweg sehen lassen. Für mich hat es leider nicht für mehr als drei Sterne gereicht, aber vielleicht werde ich es noch mit der Fortsetzung versuchen, um zu schauen, wohin die Reise geht.