Raum für die Stille

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regenprinz Avatar

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Wenn ich in meiner Rezension ein Fazit ziehen soll, dann beschreibt der Satz "Dieses Buch lässt Raum für die Stille" meinen Eindruck wohl am treffendsten.
Das ist insofern positiv gemeint, dass ich die Aufmachung sehr geschmackvoll und durchdacht finde, z.B. das schlichte weiße Cover über dem unerwartet bunt-wirren Einband oder auch die Art und Weise, wie sich die Bilder um den Text fügen. Überhaupt finde ich, dass ein Buchthema wie dieses in der heutigen Zeit jede Daseinsberechtigung hat und unbedingt Resonanz finden sollte.
Gleichzeitig finde ich jedoch meine Kritik auch in diesem einen Satz ausgedrückt, denn irgendwie hatte ich mir ein bisschen mehr vom Inhalt erhofft. Oder vielleicht zu große Erwartungen gehegt?
Im Nachhinein denke ich, dies ist ein Buch, das man wohl am besten nur in Häppchen liest, dafür eignen sich die kurzen Abschnitte ja bestens. Jedenfalls habe ich weder einen durchgängigen roten Faden wahrgenommen, noch erschlossen sich mir die sogenannten "Antwortversuche" wirklich konkret. Das Buch lieferte mir stattdessen viele Gedankenanstöße, stellte einige kluge Fragen, die das Nachdenken und Besinnen zweifellos lohnen, und - was mir mit am besten gefallen hat - erzählte ein paar interessante Details von den abenteuerlichen Reisen des Autors. Letztere hätten sich meiner Meinung nach viel mehr in diesem Buch finden dürfen, denn diese Erlebnisse von unterwegs fand ich beeindruckend und spannend. Zumal es wenige Menschen gibt, die von solch einsamen Touren berichten können.
Aber insgesamt hatte ich das Gefühl, zu wenig "Substanz" in Händen zu halten bzw. mit zu spärlichem Inhalt abgespeist zu werden. Das Buch regt zweifellos an, der Stille nachzuspüren bzw. deren Wichtigkeit anzuerkennen, aber ich hatte mir aufgrund des Klappentextes schlicht mehr Erhellendes von Seiten des Autors oder der Berühmtheiten, mit denen er ja über das Thema gesprochen hat, erhofft.