wenn weiße, gut betuchte Männer philosophieren...

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Erling Kagge - Stille
Erling Kagge versucht über die Stille zu philosophieren. Dabei kommt er zu keinem wirklichen Ergebnis, gibt jedoch verschiedenste Denkanstöße in die unterschiedlichsten Richtungen. In 33 Kapiteln gibt er den Lesenden verschiedene Ansätz über die Stille im Besonderen und im Allgemeinen nachzudenken. Dabei erzählt er ganz herrliche Anekdoten, wie er zum Südpol wanderte, wie er auf den Weltmeeren segelte oder wie er diverse intelligente und berühmte Persönlichkeiten wie z.Bsp. Elon Musk oder Marina Abramovic über die Stille befragte. Dies macht auf mich leider den Eindruck eines reichen weißen, priviligierten Mannes, der Anekdoten aus seinem perfekten Leben zum Besten gibt und einen philosophischen Unterbau als Legitimierung benutzt. Ich habe sehr viel mehr erwartet, v.a. da Stille ein Thema ist, dass uns alle betrifft.
Sein Schreibstil bzw. die Übersetzung von Ulrich Sonnenberg ist sehr gut gelungen und liest sich recht einfach. Die eingefügten Bilder von Kunstwerken sind zwar stimmungsvoll, passen jedoch nicht zum Text, da er in diesem von anderen Werken spricht.
Insgesamt ein für mich eher belangloses aber gut geschriebenes Werk, von dem ich mir mehr erwartet hätte.