Eine Gruft des Schreckens

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smartie11 Avatar

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Bei den Vorbereitungen zu Abrissarbeiten an einem alten, längst verlassenen Haus in Essex stößt der Arbeiter Cam zusammen mit seinem Boss Gav in der ewigen Nacht des Kellers in diesem langsam verrottenden Haus auf eine ebenso grausame wie verstörende Szenerie: Ein Käfig aus Knochen. Darin eingesperrt ein verwahrloster Junge, mehr Tier als Mensch. Sofort erfolgt nach dieser grauenvollen Entdeckung ein Szenenwechsel, der mich an der verzweifelten Flucht Faiths teilhaben lässt. An einer Flucht vor einem grausamen, grobschlächtigen Killer. An einer Flucht, die Faith kurz vor ihrem anscheinenden Erfolg zwar dem Killer, aber nicht dem Tod entrinnen lässt. Zweiter Szenenwechsel: Der Keller ist der Dunkelheit beraubt, nicht aber dem Grauen. Im gleißenden Licht der Strahler haben beiden ungleichen Ermittler Detective Inspector Phil Brennan und Mickey Philips die Untersuchungen aufgenommen und stehen nun genau wie ich mit blankem Entsetzen noch ratlos da.

„Es war ein Haus voller Geheimnisse. Dunkler Geheimnisse, alter Geheimnisse. Böser Geheimnisse.“ Bereits diese ersten drei kurzen Sätze verursachen bei mir einen leichten Schauer. Es ist ein Versprechen an den Leser. Ein Versprechen auf Höchstspannung und Nervenkitzel, dass Carver einhalten wird, da bin ich mir jetzt schon sicher. Die Atmosphäre des Kellers kann ich, wenn zum Glück auch nur in Ansätzen, gut nachvollziehen. Sie erinnert mich an meine Gefühle in der Kappuzinergruft in Rom, die vollständig mit menschlichen Gebeinen ausgekleidet ist (inklusive Kronleuchter aus Gebeinen). Nur das hier zu diesem Schauer noch das Grauen über das Schicksal des Jungen dazukommt, der wie Kaspar Hausar in der Finsternis dieser Gruft des Schreckens gefangen gehalten wurde. Ich hoffe wirklich sehr, dass es nicht Ben ist, der bereits seine Mutter an den brutalen Killer verloren hat! Denn wie heißt es schon auf dem Cover der englischen Originalausgabe: „Death ist the only escape“! Absolute fünf Sterne für diesen Nerven zerreißenden Auftakt!