Mitten im Nirgendwo

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clara_fall Avatar

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Cam, ein 17jähriger Hilfsarbeiter in einer Bau- und Abrissfirma, der eigentlich lieber etwas studiert hätte, ist zusammen mit seinem Chef Gav auf dem Weg zu einem abrissreifen alten Haus. Noch bevor sie die Ruine betreten, ist Cam von einem seltsamen Gefühl ergriffen. Er spürt, dass in diesem alten Gemäuer das Böse lauert. Nachdem sich sein vor Kraft strotzender Begleiter den Weg durch die schwer zu öffnende Tür gebahnt hat, ist auch dieser plötzlich von Furcht erfüllt. Sie bemerken einen fauligen Gestank, Ratten, die durch die Finsternis huschen und eine zwei Wochen alte Zeitung. Gav möchte den Rückzug antreten und abhauen, doch nun ist es Cam, über den die Neugier siegt und der im Schein der Taschenlampe etwas entdeckt, was er kaum zu glauben wagt - ein Käfig aus Knochen und darin ein Wesen, dass sich sofort schmerzhaft an ihn klammert und markerschütternde Töne von sich gibt.
Dann ist da Faith, die ihren Sohn Ben bei Donna zurückgelassen hat, weil sie nach der Arbeit gern zu fremden Männern ins Auto steigt. Doch dieses Mal ist es eine falsche Entscheidung. Dieser Mann bringt sie an einen Ort, an dem sie nicht sein möchte und den sie fluchtartig und nackt verlässt, ihren Peiniger im Nacken. Ein langer Weg durch den Wald zu einer befahrenen Straße scheint ein Ausweg zu sein, doch ein grauenvoller Verkehrsunfall bringt ein jähes Ende.
Inzwischen befindet sich Detective Inspector Phil Brennan am Ort des Geschehens. Obwohl er meint, schon alles Unmenschliche im Leben gesehen zu haben, muss er sich erneut revidieren. Zusammen mit seinem Teampartner nehmen sie alles genauer in Augenschein, während das Kind aus dem Käfig auf dem Weg ins Krankenhaus ist.

Schon die ersten Seiten bereiten Gänsehaut, denn die Autorin versteht es sehr gut, dieses Abrisshaus anschaulich zu beschreiben, ohne überhaupt erst einmal etwas geschehen zu lassen. Als dann Gav und Cam diesen unheimlichen Fund machen, scheint sich das Erzähltempo dramatisch zu erhöhen, weil man sofort im Anschluss daran Faith' ausssichtslose Flucht miterlebt. Ein atemloser Einstieg, wie man ihn sich nur für einen guten Thriller wünschen kann. Das Cover erscheint etwas einfallslos, aber auch düster und ist sicher passend zur Stimmung dieser Story.