Schauriger, aber sehr spannender Thriller

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aoibheann Avatar

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Bei dem Abriss eines alten, baufälligen Hauses machen die Arbeiter eine grauenvolle Entdeckung. Im Keller finden sie einen Käfig aus Menschenknochen. Darin sitzt ein verwahrlostes Kind. Es scheint, als wäre der Junge vom Himmel gefallen, denn es gibt nirgendwo einen Hinweis über die Identität des Kindes. Wie das Kind in den Keller gekommen ist, stellt die Ermittler vor große Fragen. Ebenso wie der Keller selbst, denn in dem deutet alles auf ein äußerst grausames Ritual und einen Serienmörder hin.
Kurz nach dieser grausigen Entdeckung wird Phil Brennan an einen weiteren Tatort gerufen. In einem Hotel wurde die grausam zugerichtete Leiche eines Geschäftsmannes gefunden. Der Täter scheint mit Präzision und großer Wut vorgegangen zu sein. Bei ihren Ermittlungen stoßen Brennan und sein Team auf immer mehr Parallelen und Ungereimtheiten, bis sie am Ende einem perversen Ring von Menschensammlern festsetzen.

Die ersten Seiten des Buches haben mich direkt gefesselt. Die Vorstellung eines Knochenkäfigs ist schon sehr gruselig. Aber die Vorstellung, in diesem noch ein Kind vorzufinden - da hat es mich wirklich geschüttelt. Eine furchtbare Vorstellung, die mich so schnell bestimmt nicht loslassen wird.
Mir hat das Tempo innerhalb der Geschichte gefallen. Es gab keine übermäßigen Längen und keine endlosen Wiederholungen von unsinnigen Details. Das Ermittler-Team besteht nicht aus kauzigen Einzelgängern, sondern aus kompetenten Mitarbeitern, die durchaus auch noch ein Leben außerhalb ihres Berufes haben. Sie haben auf mich einen positiven Eindruck gemacht, waren clever und engagiert; dabei aber immer menschlich mit allen Stärken und Schwächen. Hier stimmt einfach die Chemie und das kam bei mir als Leser auch absolut an.

Den Fall selbst fand ich sehr gut erdacht und spannend umgesetzt. Die kurzen Kapitel aus den Sichtweisen verschiedener Beteiligter haben wesentlich dazu beigetragen. Ich liebe es, bei einem Krimi oder Thriller mitzuraten. Und die vielen Cliffhanger haben es nicht nur spannend gemacht, sie haben mich auch viel zum miträtseln angeregt. Und mich leider auch so manches mal die Zeit vergessen lassen - ungünstig, wenn man am nächsten Tag wieder früh zur Arbeit muss. Echt fies!

Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen, "Stirb, mein Prinz" ist mein erstes Leseerlebnis mit ihr. Erst im Nachhinein habe ich festgestellt ,dass es sich schon um den dritten Band einer Reiher handelt. Ich finde aber, dass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse sehr gut lesen kann. Es werden nicht allzu viele Andeutungen an die Vergangenheit gemacht und wenn dies doch passiert, bekommt man als Leser gleich eine kurze Erklärung mitgeliefert und ist sofort im Bilde.
Sollten mir also weitere Bücher der Autorin über den Weg laufen, werde ich nicht lange zögern sie zu kaufen.