Schlaf, mein Prinz

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clara_fall Avatar

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Abrissarbeiter machen bei ersten Erkundungen ihres nächsten Arbeitsauftrags eine schreckliche Entdeckung: ein Käfig aus Menschenknochen und ein völlig verwahrlostes, verwirrtes Kind darin. Das Kind kommt ins Krankenhaus und wird dort medizinisch und psychologisch versorgt, doch für das Ermittlerteam beginnt jetzt erst die richtige Arbeit. Seltsame Symbole an den Wänden, Räumlichkeiten wie für ein Ritual geschmückt. Die Profilerin Marina wird schnell zu einem wichtigen Bindeglied bei den Ermittlungen. Ihre private Verbindung zu DI Brennan macht es ihr jedoch nicht leichter, zumal nun auch dessen Pflegevater nach längerer Arbeitspause wieder in den aktuellen Fall einsteigen möchte. Er ist es auch, der im Gespräch mit seiner Frau andeutet, dass mit diesem Fall etwas sehr Persönliches auf sie zukommt.
Scheinbar handelt es sich hier um die Fortsetzungsstory um ein festes Team, denn gelegentlich nimmt man Bezug auf vorangegangene Ereignisse. Bisher war mir die Autorin und ihre Reihe gänzlich unbekannt und nachdem ich diesen Fall nun gelesen habe, steigert es bei mir keinesfalls die Lust, bisherige Bücher zu lesen bzw. bin ich auch nicht gespannt auf weitere Geschehnisse, obwohl ich Buchreihen um feste Ermittler liebe. Mein Umgang mit diesem Buch lässt sich vielleicht mit einem Schlafwagen vergleichen: Anfangs steigt man voller Vorfreude ein, weil man scheinbar eine abenteuerliche, spannende Reise angeboten bekommen hat (die LP las sich sehr verheißungsvoll, die Beschreibung des Abrisshauses war Gänsehaut pur), der Schlafwagen kommt in Fahrt, eigentlich möchte man seinen Schlafplatz nicht nutzen, möchte lieber die Gegend sehen und Mitreisende kennenlernen, doch nichts davon ist reizvoll und einladend (die Figuren sind so farblos, besonders Brian Glass und sein "Treiben" kommen völlig unglaubwürdig herüber). Gegen seinen Willen schläft man ein. Nach langer Fahrzeit nimmt der Schlafwagen plötzlich an Fahrt auf, dass man meint, in einen Abgrund zu stürzen. Die Ereignisse überschlagen sich und was man sieht und hört, möchte man nicht für möglich halten (das Finale in der Höhle spottet jeder Beschreibung). Letztendlich kommt man kraftlos ans Ziel und muss enttäuscht einsehen, dass man nur eine Kaffeefahrt hatte (Bücher, die man schon mehrfach gelesen hat und sich eigentlich nur in der Reihenfolge klischeehafter Ereignisse unterscheiden).
Den Titel finde ich völlig unpassend gewählt, denn die Opfer wurden keinesfalls eines Prinzen würdig behandelt. Wenigstens das Cover vermittelt ein gewisses Thriller-Feeling.