Spannung bis zur letzten Seite

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Der 17-jährige Cam hat einen Job bekommen. Er soll beim Abriss von Häusern mitarbeiten. Natürlich ist das nicht unbedingt der Job, den er sich gewünscht hatte, viel lieber würde er studieren und etwas Richtiges aus seinem Leben machen. Aber wie vielen Menschen mit seiner Herkunft war das schon vergönnt? Also schätzt er sich lieber glücklich darüber, überhaupt eine bezahlte Stelle gefunden zu haben. Als Cam jedoch, gemeinsam mit seinem Chef Gav ein Haus besichtigt, das ihre Firma abreißen soll beschleicht ihn schon beim ersten Anblick ein ungutes Gefühl. Je weiter die beiden Männer in das Hausvordringen, desto größer wird ihre Angst. Und die ist nicht unbegründet: im Keller entdecken sie einen Käfig aus Knochen, in dem ein wilder Junge sitzt.
Detective Inspector Phil Brennan und sein Team übernehmen den Fall. Obwohl sie in ihrer Dienstzeit bereits eine Menge erlebt haben, stellt dieser Fall doch das meiste in der Vergangenheit erlebte in den Schatten. Werden die Ermittler den Täter finden, der für diese Abscheulichkeit verantwortlich ist und wie hängt der Fall mit dem Tod einer jungen Prostituierten zusammen?
Neben Phil Brennan arbeitet auch seine Freundin Marina, ihres Zeichens Psychologin an dem Fall mit. Die Profilerin überzeugt ihr Team stets mit treffsicheren Deutungen und der Vorhersage des Täterverhaltens. Doch in diesem Fall ist alles anders. Die Beziehung von Phil und Marina wird auf eine harte Probe gestellt, denn die Ereignisse scheinen in ihrem Partner etwas wachzurufen, von dessen Existenz er selbst nichts gewusst hat.
„Stirb, mein Prinz“ von Tania Carver erschien im Jahr 2011 in der Originalausgabe unter dem Titel „Cage of Bones“ und ist seit 2013 in der deutschsprachigen Ausgabe bei den Ullstein Buchverlagen erhältlich. Die Autorin fesselt den Leser von der ersten Sekunde an und diese Spannung scheint kaum abzuebben. Natürlich bauen sich innerhalb der ersten 200 Seiten Ahnungen auf, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehören könnte aber das gesamte Ausmaß der Geschehnisse und vor allem wie weitreichend die Beteiligungen in diesem Fall sind, erfährt der Leser erst am Ende. Dabei erzeugt Carver eine Atmosphäre die mich nicht nur einmal dazu brachte den Atem anzuhalten. Besonders die Ausgestaltung der Handlungsschauplätze hat mich fasziniert. Ihre Figuren sind differenziert ausgearbeitet und werden vor allem mit ihren Emotionen ausführlich dargestellt. Lediglich die psychologischen Erklärungen könnten etwas tiefgreifender sein, zumal die Profilerin Marina Esposito aus Hauptfigur in Carvers Erzählungen gilt.
Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, das ich geradezu verschlungen habe und das einem die Abgründe der menschlichen Seele und die Wirkung von Machtbedürfnissen nur zu deutlich vor Augen führt.