Vergangenheit

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Angst, eine lähmende entsetzliche Angst ist das vorherrschende Gefühl das nicht nur die beiden Arbeiter einer Abrissfirma beschleicht, als sie das alte verfallende Haus inspizieren. Cam und Gav nehmen das Erd- und Obergeschoß des Hauses in Augenschein, nichts deutet auf eine Erklärung für ihre Beklemmungen hin, nur Verfall und menschliche Hinterlassenschaften finden sie. Doch nichts hat sie auf das Grauen im Keller vorbereitet. Ein Käfig aus Knochen wird im flackernden Licht der Taschenlampe sichtbar und etwas haust in ihm. Fast zu spät merken sie, dass es sich um ein Kind in einem äußerst desolaten Zustand handelt. Ein Kind mit panischer Angst.

Phil und Marina übernehmen zusammen mit ihrem Team die Ermittlungen. Fast sofort nimmt die Profilerin Marina die Veränderungen im Verhalten ihres Mannes war. Phil hat eigenartige Déjà-vus. Er befürchtet ähnliches erlebt zu haben vor seiner Adoption. Wie kann das sein? Oder spielen seine Panikattacken eine übergeordnete Rolle?

Doch nicht nur der Fall macht Phil zu schaffen, sein neuer Chef schränkt stark seine Teamführung ein. Das macht das ermitteln doppelt schwer. Die erste Spur haben sie nach der Untersuchung des Jungen, er trägt ein Brandzeichen am Fuß, ein Brandzeichen das auch kürzlich bei einem weiblichen Unfallopfer entdeckt wurde. Doch wo laufen die Fäden zusammen? Auf den ersten Blick verbindet die tote Gelegenheitsprostituierte mit dem kleinen Jungen nichts.



Tanja Carvers neuester Thriller ist ebenso explosiv wie die Vorgänger. Eine komplexe Handlung, viele Protagonisten, gut konstruierte Spannungsbögen und rasante Szenenwechsel machen ihn zu etwas Besonderem. Einige kleine Wermutstropfen trübten ein bisschen das Lesevergnügen, viele Handlungen waren für mich vorhersehbar, auch konnte ich schnell ein paar Bösewichte enttarnen, aber besonders gefehlt hat mir die Motivation hinter dieser abartigen Sekte. Da fehlt mir einfach der erklärende Hintergrund, irgendetwas das ansatzweise dieses Grauen verdeutlicht. So blieb für mich nur vordergründig diese Abartigkeit spürbar. Dadurch hat er mich dann auch nicht ganz so gefesselt wie die oben erwähnten Vorgänger. Diese kleinen Makel macht die Autorin wie immer durch ihren fesselnden Schreibstil und die glaubwürdigen Protagonisten wett.
Ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch!