Ein (göttlicher) Weg zum Monster

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
diemanu72 Avatar

Von

STONE BLIND – Der Blick der Medusa

Vom Säugling zum Monster – das beschreibt das Leben dieses Wesens (halb Mensch, halb Gorgone) ganz gut. Und nach dem Lesens dieses Romans kann Medusa einem durchaus leid tun: Als Baby ausgesetzt, aufgezogen von ihren Gorgonen-Halbschwestern, herangewachsen zu einem bildschönen Mädchen – und dann wendet sich ihr Leben auf einschneidende und tragische Weise und macht sie zu der Medusa, deren Blick alle Lebewesen versteinert.

Parallel dazu lernen wir auch Perseus, als ein Sohn des Zeus ein Halbgott, kennen, dessen Leben von Göttern mitbestimmt wird und mit dem Leben der Medusa verwoben wird.
Und es wird auch immer wieder betont, dass ein „Monster“ nicht immer böse oder fürchterlich sein muss.

Zudem gibt es des öfteren kleinere Einschübe mit Menschen und Göttern – manchmal verwirrend, aber immer erklärend (wenn man sich auf diesen Stil einlässt).

Die Geschichte ist gut für Leute, die sich für Geschichte und die griechische Götterwelt interessieren, aber vor den (teilweise) staubtrockenen Geschichtsbüchern zurückschrecken. Auf diese Art macht Geschichte Spaß

Das Buch selbst ist gut zu lesen (weil flüssig geschrieben). Stolpert man über Namen und kann sie nicht (sofort) zuordnen, gibt es am Ende eine hilfreiche Übersicht von Göttern und Menschen.
Man merkt dem Buch an, dass die Autorin als Altphilologin weiß, wovon sie schreibt.


Fazit: Ein Stück Geschichte, das spannend ist und vielleicht Lust auf mehr macht