Interessante Neuerzählung

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Seiten: 384
Autor: Natalie Haynes
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 16.02.2023

KLAPPENTEXT
Medusa – Schwester, Opfer, Monster?
Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene, Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es in Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen…

Die Story
Es handelt sich hierbei um eine Neuerzählung der griechischen Mythologie rund um Medusa. Naja, zu mindestens dachte ich das. Im Grunde geht es schon um die Geschichte von Medusa. Es läuft immerhin darauf hinaus. Allerdings kommt sie doch recht selten vor. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich etwas anderes erwartet hatte.
Dennoch war es interessant die ganzen Hintergründe zu erfahren.
Die Geschichte wurde aus wirklich sehr vielen Sichtweisen geschrieben, was ich für den Verlauf der Geschichte einerseits gut fand, für den Lesefluss andererseits leider sehr hinderlich.
Um das Handeln der Götter zu verstehen, bin ich mir aber sicher, dass es wichtig war auch aus deren Sicht die Geschichte zu erleben.

Das Setting
Das Setting wechselt wirklich oft, von der Unterwasserwelt in Poseidons Reich, bis hin zum Olymp in Zeus‘ Reich. Zwischendurch wechselt es auch in die Welt der Menschen. Leider blieb für mich das Setting sehr Grau. Das World-Building fand so gut wie gar nicht statt, gerade die Unterwasserwelt und der Olymp waren für mich nicht Vorstellbar. Ansonsten ist der Rest natürlich der Zeit entsprechend Antik gehalten.

Charaktere
Die Charaktere, aus deren Sicht Geschrieben wurde, und das waren einige, waren nach einiger Zeit greifbar und für mich nachvollziehbar. Ich musste mich erst an ihre Art gewöhnen, denn sie sind sehr launisch und sprunghaft, tun Dinge, die für unser Eins nicht immer nachvollziehbar sind. Hier ist es der Autorin aber wunderbar gelungen, diese Art zu vermitteln und verständlich zu machen.
Von den Charakteren haben mir Medusa und ihre Schwestern am Besten gefallen. Der Zusammenhalt und die fürsorge kamen richtig gut rüber und gerade mit der armen Medusa konnte ich sehr gut mitfühlen.

Tropes und Schreibstil
Tropes lasse ich an dieser Stelle aus, es ist eine Nacherzählung der griechischen Mythologie und wer diese ein bisschen kennt, weiß wie grausam und kalt die Götter waren.
Wer sie noch nicht kennt, wird sie hier spätestens kennenlernen, teilweise konnte ich nur den Kopf schütteln.
Vom Schreibstil bin ich hin und hergerissen. An sich lies sich das Buch flüssig lesen, dennoch bin ich immer wieder an den ständigen POV-Wechsel hängengeblieben. Teilweise wusste ich nicht, wer da gerade erzählt. Und zu guter letzt wurde manchmal der Leser sogar persönlich angesprochen. Damit war dann die Verwirrung perfekt.

Fazit
Ich fand das Buch ganz okay. Ich würde sagen, wer die Geschichte um Medusa noch nicht kennt, der kann gerne zu diesem Buch greifen, um sie etwas besser kennenzulernen. Die Unterhaltung hielt sich für mich leider eher so im Mittelfeld auf, da mir die POV-Wechsel Probleme bereitet haben und ich generell etwas anderes erwartet hatte. Ich hätte mir abschließend inhaltlich mehr von Medusa gewünscht, da es auch ihre Geschichte sein sollte. Nichtsdestotrotz war es dennoch ganz nett, auch die Geschichten der anderen Götter zu erfahren, wenn auch nur angeschnitten.
Zum Abschluss kann ich denjenigen eine Leseempfehlung aussprechen, die die griechische Mythologie erst noch kennenlernen und sich für die Geschichte von Medusa interessieren.