Mal etwas ganz anderes

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sxphie.03 Avatar

Von

Ich finde diese Geschichte klingt auf den ersten Blick extrem interessant und auch die Fragestellung, was für eine Person Medusa letztendlich überhaupt war, total spannend. Direkt positiv ist mir die Aufmachung des Buches aufgefallen. Die abwechselnd kürzeren und mal etwas längeren Kapitel fand ich super. Auch optisch waren die Unterteilungen super schön. Was mir allerdings ein bisschen schwergefallen ist, war, dass es aus so unfassbar vielen Perspektiven geschrieben war. Für mich war es das erste Buch über griechische Mythologie, weshalb ich mich generell nicht so gut auskenne und daher wirklich einige Probleme mit den vielen Perspektiven hatte. Zwar gab es hinten im Buch eine Art Legende zu den benannten Charakteren, aber dabei musste ich leider jedes Mal aufpassen, mich nicht zu spoilern, weil diese Legende direkt an die letzte Seite der Geschichte anschließt. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Charakterübersicht eher am Anfang des Buchs gewesen wäre, aber das ist vielleicht auch etwas kleinlich.

Die Geschichte selber hat mir ziemlich gut gefallen. Persönlich war ich etwas erstaunt, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass die eigentliche Geschichte von Medusa zumindest am Anfang gar nicht wirklich im Zentrum der Geschichte stand. Bis zur Hälfte des Buchs ging es schon relativ viel auch um die ganze Situation drum herum. Das fand ich gar nicht unbedingt schlecht, aber man sollte das schon wissen, um zu wissen, worauf man sich einlässt. Ich hatte die Geschichte über Medusa zwar schon einmal gehört, jedoch war das so lange her, dass ich kaum mehr sagen konnte, was eigentlich passiert. Deshalb fand ich es auch so spannend der Geschichte zu folgen, ich kann nicht einschätzen wie das für jemanden ist, der sich mit Medusa schon häufiger befasst hat. Persönlich hat mich die Geschichte daher vor allem in der zweiten Hälfte sehr gepackt. Auch wenn mich einige Teile immer mal wieder kurz geschockt haben, weil sie irgendwie seltsam bewertet wurden. Das muss aber an der griechischen Mythologie an sich liegen. Ich habe irgendwie unterschätzt, dass es in der Mythologie natürlich einige andere moralischen Wertungen gibt, als bei uns heute.

Besonders loben möchte ich zum Schluss, dass ich den Schreibstil wirklich sehr angenehm und besonders fand. In einigen Kapiteln wird man als Leser direkt von dem Erzähler angesprochen, was ich wirklich sehr unterhaltsam fand. Generell hat es super viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Die Art zu erzählen durch die vielen verschiedenen Perspektiven war zwar teilweise verwirrend, aber auch einfach witzig und interessant.