Spannendes Re-Telling

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kultaa Avatar

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Gleich vorweg, weil ich es schon in einigen Rezensionen gelesen habe: Ja, es geht in diesem Buch nicht ausschließlich um Medusa bzw. ihr POV kommt fast schon eher kurz in diesem Buch, es geht vielmehr um all die Ereignisse, die sich um Medusa spannen. Und dazu gehört z.B. eben auch Andromeda oder auch andere Figuren, die einem vielleicht nicht direkt in den Sinn kommen, wenn man an Medusa denkt. Das vorweg, hat mir das Buch wirklich gut gefallen, obwohl ich wirklich gebraucht habe um reinzukommen. Das Buch gliedert sich in fünf Teile und darin jeweils in teilweise sehr kurze Kapitel, die wiederum gerne und oft zwischen sehr unterschiedlichen Strängen der Geschichte springen. Am Anfang, als ich noch dabei war, die Figuren und Orte kennenzulernen, fand ich das teilweise etwas nervig und irritierend, weil es dadurch gefühlt sehr oberflächlich blieb. Mit fortlaufender Erzählung kam ich immer besser zurecht, wobei dann der fünfte und letzte Teil auch mein liebster war. Die Stränge finden zusammen, die psychologischen Aspekte standen für mich hier am meisten raus und ich hatte auch die stärkste emotionale Reaktion darauf.

Wer eine Medusa Biografie in dem Sinne erwartet oder ein Erzählung ihres Lebens aus ihrer Sicht, wird hier sicherlich enttäuscht werden, wer sich drauf einlässt, dass man am Anfang etwas hin und her geworfen wird, wird mit einer, wie ich finde, überfälligen Neuerzählung dieses Teils der griechischen Mythologie belohnt, die vor allem in Frage stellt, wen wir traditionell eigentlich als Monster und wen als Held bezeichnen!