Was geschah mit Medusa?

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booksandtea17 Avatar

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Was ist eigentlich die wahre Geschichte der Medusa? Wer hatte Teil am Ausgang ihres Lebens? Wer hatte die Fäden ihres Schicksals in der Hand und webte sie nach seinen Vorstellungen und Wünschen? Wer war Medusa eigentlich wirklich? War sie wirklich so grausam wie alle sagen? Wo kommt sie her? Woher stammen die Schlangen auf ihrem Kopf? Und wer war Perseus der ihr im Endeffekt den Kopf abschlug? Alles Fragen auf die der Leser in diesem Buch eine Antwort findet.
Ich muss zugeben die Erzählweise der Geschichte ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, gewinnt dann aber immer mehr für sich. Der Leser bekommt hier nicht die Geschichte aus der reinen Sicht der Medusa erzählt. Nein, vielmehr melden sich fast alle anderen griechischen Götter des Olymp zu Wort – und nicht nur das sondern auch Steine und andere Gegenstände schildern ihren Teil der Geschichte. Man denkt sich zunächst wie verwirrend kann eine Geschichte erzählt werden, aber nach und nach fügen sich die Puzzleteile zusammen. Und Medusa hat hier tatsächlich den geringsten Part. Was zunächst ebenfalls irritiert, schlussendlich jedoch macht alles Sinn. Mir schien es jedoch, als wären Medusas seltene Parts zumindest die emotionalsten. Wenn man sich für griechische Mythologie interessiert ist dieses Buch ein geniales Werk. Ist man noch kein Fan, dann wird man es spätestens nach dem Lesen des Buches. Ich weiß nicht wie oft ich Inne halten musste um Wikipedia zu fragen, was genau es jetzt mit Gott x und Gott y auf sich hat. Ja es war schon fast ein Wikipedia-Marathon kann man so sagen. Die griechische Geschichte ist vielfältig, sagenumwoben und unglaublich spannend. Ich konnte gar nicht mehr aufhören mehr darüber erfahren zu wollen. Nicht alles was die Autorin schreibt, entspricht zu 100 Prozent den geschichtlichen Vorgaben. Sie ändert hier und da ein paar kleinere Dinge ab was der Exklusivität der Geschichte keinen Abbruch tut. Wie das Leben von Medusa ausgeht wissen die meisten aus dem Schulunterricht, so ist das Ende nicht zwingend überraschend. Dennoch ist es so interessant verpackt, dass man doch gelegentlich schmunzeln muss und sich denkt: „Was für ein Unsympath war eigentlich dieser Perseus.“. Zumindest ging es mir so. Ich war von Anfang bis Ende sehr angetan.
Ein wirklich gelungenes Werk, dass an vielen Ecken und Enden wirklich überrascht und das Interesse für die griechische Mythologie weckt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und dass Ein oder andere dazugelernt. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.