Wer ist hier das Monster?

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birdies_buecherwelt Avatar

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Endlich erscheint der erste Roman von Natalie Haynes in deutscher Übersetzung. Wie an so vielen anderen Neuerzählungen der griechischen Mythologie, kam ich auch an diesem Buch nicht vorbei.
Die Geschichte von Medusa kennen viele: Das Monster mit den Schlangenhaaren und dem Blick, der jedes Lebewesen zu Stein erstarren lässt. Aber wer erzählt diese Geschichte und ergibt sich aus einer anderen Perspektive womöglich ein ganz anderes Bild? Obwohl es in diesem Roman um Medusa geht, kommt sie selbst kaum vor. Natalie Haynes holt weit aus und webt eine Geschichte aus mehreren Handlungssträngen, die am Ende alle auf Medusa zulaufen. Um das Schicksal von Medusa zu verstehen, ist dies ohne Frage wichtig, aber etwas weniger wäre hier definitiv mehr gewesen. Das ständige kleingeistige Gezanke der Götter untereinander, der naive und sich ständig beschwerende Perseus.. ne, das hat mich leider nicht begeistert. Bezüglich Medusa, ihrer Rolle als geliebte kleine Schwester und neugieriges Wesen, konnte die Autorin mich zwar überraschen, aber es war zu wenig Medusa und zu viele andere langatmige Geschichten. Das Buch hat mich leider nur mäßig unterhalten und ich kann nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.