Das Stormglass-Protokoll

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yellowdog Avatar

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„Stormglass. Angriff der Killerbienen“ ist zwar in erster Linie ein Kinder-/Jugendbuch, aber da ich den Einfallsreichtum des Kaliforniers Tim Pratt immer bewundert habe (ich kenne englische Texte von ihm), wollte ich als erwachsener Leser das Buch doch unbedingt auch lesen. Der Roman steckt voller Ideen und hat ordentlich Tempo.
Es handelt sich bei Tim Pratt und Andy Deemer um ein Autorenteam. Ich vermute, dass der Computerspielerfinder Andy deemer hauptsächlich Ideen beigetragen hat und der erfahrene Schriftsteller Tim Pratt die handwerkliche Umsetzung erledigte. Die Prosa ist auf jeden Fall gut gemacht.
Bei der Leseprobe dachte ich noch, die Kinder würden Agenten nur „spielen“, aber es steckt doch mehr dahinter. Filby und Lizzie haben eine Spezialausbildung und nutzen technische Hilfsmittel, unter anderen aufwendig ausgestattete Fahrräder.
Es ist wegschickt gemacht, dass mit dem jungen Jake jemand von außen in diese Agentengeschichte hineingeholt wird. Zusammen mit dieser Figur wird der Leser in die verwickelte Geschichte um Stormglass und Vindiqo eingeführt und geleitet.
Die Figuren sind liebenswert. Sie ergänzen sich gut. Lizzie ist selbstbewusst und entschlossen, Filby schätze ich wegen seiner Vernunft und Intelligenz. Mit Jake, der viel hinterfragt, werden sie gut unterstützt. Diese Figurenkombination hält den Plot am laufen.
Anfangs kommt Jake, der den Decknamen Hale erhält, aus dem Staunen nicht heraus, er gerät sogar in Gefahr durch einen feindlichen Agenten, doch da kann gleich beweisen, wie klug er ist.
Eine vor den Eltern als Campingausflug getarnte Reise lässt ihn schließlich zu Stormglass gelangen. Er erfährt auch mehr über die Bienen und was damit zusammenhängt. Die Reise geht weiter.
Es gibt reichlich Action, kaum einmal eine Atempause. Und zum Ende hin wartet noch eine dicke Überraschung, die emotional bewegend wird.
Es wird auch noch eine Fortsetzung geben. Man darf gespannt sein, ob es eine ganze Reihe wird.

Ich mag den Originaltitel The Stormglass Protocol mehr als den deutschen Titel. Angriff der Killerbienen klingt nach B-Movie, aber der Text hat nichts nostalgisches oder altmodisches.

Man muss noch das Cover erwähnen, das sehr auffällig ist und mit der großen Biene im Vordergrund bedrohlich wirkt.

Jugendliteratur vom Feinsten. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der etwas lebhaftes und frisches im Agentenmilieu lesen möchte.