Stormglass

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chrischid Avatar

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Jake hat sich eigentlich bereits damit abgefunden die Sommerferien alleine zu verbringen, da seine besten Freunde mit ihren Familien Urlaub in der Ferne verbringen. Doch auch die langweiligsten Wochen gehen einmal vorbei und so ist er mehr als überrascht, als plötzlich Lizzie und Filby vor ihm stehen, die er zuvor nie gesehen hat, und ihm eröffnen, ihn als Stormglass-Agent rekrutieren zu wollen. Lange Zeit ist Jake unsicher, ob ihn die beiden nicht nur veralbern, doch spätesten als er sich plötzlich gewieften Gegnern und einer halsbrecherischen Mission gegenübersieht, schaltet Jake voll und ganz in den Agenten-Modus...

Kinder als Agenten? Die Erklärung, weshalb Stormglass sich dafür entscheidet, ist denkbar einfach wie einleuchtend, denn es stimmt schon, dass man Kinder prinzipiell nicht mit gefährlichen Missionen und gewitzten Aushorchmanövern in Verbindung bringt. Doch bleibt nach wie vor der Aspekt der Sicherheit, auch wenn die Agenten höllisch gut ausgebildet werden, kann man sie wirklich in jeglicher Lage beschützen? Sicherlich stellt man sich auch während der Lektüre immer mal wieder die ein oder andere moralische Frage, doch schnell ist man in einem wahren Sog gefangen, der kaum noch etwas anderes zulässt als gebannt dem Geschehen zu folgen, dass alles andere als klar und deutlich vor einem liegt.

Ähnlich wie Jake weiß man zunächst nicht was man von Stormglass und ihren Rekrutierungsmethoden halten soll. Welches Ziel verfolgt die Organisation und wer steckt eigentlich dahinter? Diese und weitere Fragen werden immer mal wieder thematisiert, ob man sich jedoch mit den vorhandenen Antworten zufrieden gibt, sei dahingestellt. Zwangsläufig operiert Stormglass im Geheimen, weshalb natürlich nicht alles offengelegt werden darf, aber haben sie dann nicht vielleicht auch noch etwas anderes zu verbergen? Bis zum Schluss bleibt ein Hauch von Misstrauen bestehen, denn über weite Teile ist tatsächlich nicht sicher, wem man eigentlich trauen kann und wem nicht.

Sicher dagegen ist, dass die Welt vor einer großen Bedrohung steht und es scheinbar an drei Kindern liegt, diese abzuwenden, ohne allerdings genau zu wissen welchen Plan ihre Gegner konkret verfolgen. Gemeinsam mit Jake, Lizzie und Filby begibt der Leser sich also in ein rasantes Abenteuer, ohne Netz und doppeltem Boden. Mit Spannung und temporeicher Action wird nicht gegeizt, man kann sich schon fast den Film zum Buch vorstellen, so real erscheinen die beschriebenen Szenarien.

Mit „Angriff der Killerbienen“ ist Tim Pratt und Andy Deemer ein großartiger Reihenauftakt gelungen, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht, denn es gibt immer etwas zu tun.