Fantastische Welt voller fesselnder Stürme

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jaylinn Avatar

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Allgemeines:

"Stormheart – Die Rebellin" ist als erster (gebundener) Band einer Trilogie im Mai 2017 bei der Verlagsgruppe Oetinger erschienen. Autorin Cora Carmack war mir bisher kein Begriff. Nach einiger Recherche hat sich herausgestellt, dass sie mit "Stormheart" ihren ersten großen Ausflug ins Fantasygenre macht. Der erste Band umfasst 464 Seiten und wird ab 14 Jahren empfohlen.

Auf dem Cover finden wir (wie so oft) eine weibliche Protagonistin, die stark wirken soll. Es ist klar erkennbar, dass die abgebildetete Person im Mittelpunkt der Geschichte stehen wird, aber das war es dann auch schon. Sie wirkt durch die gewählten Farben in meinen Augen eher kindlich. Nur wegen des Covers hätte ich leider nicht zum Buch gegriffen. Da kann die originale Ausgabe ein wenig mehr auftrumpfen.


Die auf dieser Ausgabe abgebildete Protagonistin strahlt mehr Stärke aus, wirkt älter und ist passenderweise auch mit den im Buch beschriebenen Waffen ausgestattet. In Kombination dazu finde ich auch den gewählten Titel deutlich passender. "Stormheart – Die Rebellin" wirkt auf mich typisch und gewollt. "Roar" kann vieles heißen und strahlt eine gewisse Wildheit aus – genau wie die im Buch vorkommenden Stürme es tun. "Roar" spricht eine etwas ältere Zielgruppe an als "Stormheart". Mit diesem Cover wäre ich im Geschäft sofort auf das Buch zugegangen.

Inhalt:

„Blicke dem Sturm in die Seele und finde dein Herz! Von der jungen Königstochter Aurora wird erwartet, dass sie ihre besonderen Fähigkeiten nutzt, um ihr Volk vor den zerstörerischen Stürmen zu schützen. Was keiner weiß: Noch hat Aurora diese Fähigkeiten nicht. Um ihr Geheimnis zu wahren, scheint eine arrangierte Heirat der einzige Ausweg. Doch bevor es dazu kommt, flieht sie aus dem Palast und schließt sich einer Gruppe von Sturmjägern an. Während sie eine ganz besondere Verbindung zu Stürmen findet, läuft sie Gefahr, ihr Herz zu verlieren.“ (Quelle: Verlagsgruppe Oetinger)

Meine Meinung:

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn meiner Lektüre nicht genau wusste, was mich in "Stormheart" erwarten würde. Ich war neugierig, aber ich war mir nicht sicher, was für eine Art von Buch ich in Händen halte. Würde es wie eines dieser 0-8-15-Mädchenbücher mit Liebesgeschichte sein, von denen man sowieso nicht so viel erwarten darf? Oder wäre es eine spannende Fantasygeschichte mit einem völlig neuen Element, das so viel Lust auf mehr aus dieser Welt macht? Die inhaltliche Beschreibung und das deutsche Cover sprechen eigentlich eher für die erste Möglichkeit. Tatsächlich stellte sich jedoch schnell heraus, dass "Stormheart" definitiv lesenswert ist. Möglichkeit Nummer zwei ist bereits nach wenigen Seiten eingetreten.

Für mich war in diesem Auftaktband vor allem die Idee der Stürme von großer Faszination. So ein Fantasyelement ist mir bisher noch nicht begegnet. Offenbar irgendwie lebendig, aber beinahe völlig unberechenbar und eigentlich unbelebt. Als Leserin fühlte ich mich dadurch in eine neue Welt hineinversetzt. Ich konnte nicht einschätzen, wie die Geschichte weitergehen wird, da es für mich keine Vorhersehbarkeit hinsichtlich dieses innovativen Fantasyelements gab. Durch die ganze Handlung zieht sich ein hohes Maß an Spannung. Um weiter lesen zu können, habe ich alles stehen und liegen lassen, so eingefangen war ich von "Stormheart". Große Klasse, große Spannung und großes Lesevergnügen! Wenn es der Autorin gelingt, diese komplexe Idee in den beiden Folgebänden auf dem von ihr gewählten Niveau zu halten, dann erschafft sie eine Reihe mit großem Potential.

Ich wurde nicht mit jedem Charakter sofort warm. Vor allem Aurora war für mich anfangs nicht ganz die starke Heldin, die sie sein sollte. Im Laufe der Handlung durchlebt sie jedoch (beinahe gezwungenermaßen) eine Entwicklung, die sie zu einer Protagonistin macht, die es verdient hat, über Stürme zu herrschen. Nichtsdestotrotz fand ich ihre Haltung zur Wahrheit beinahe unerträglich. Während des Lesens hatte ich das Bedürfnis, sie zu schütteln, damit sie mehr über sich preisgibt und zu sich selbst steht. Ohne zu viel zu verraten, mochte ich aber über kurz oder lang beinahe alle Protagonisten. Sogar mit dem ominösen Prinzen kann man sich mit viel Mühe identifizieren. Zum Glück läuft das Ganze auch nicht auf eine vorhersehbare Liebesgeschichte auf den ersten Blick hinaus und es tauchen Charaktere auf, mit denen man nicht gerechnet hätte. Viele Nebencharaktere sind mir dabei ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie sie sich im zweiten Band verhalten werden.

Fazit:

Lasst euch nicht von der eher kindlichen Aufmachung des Buches täuschen, schnappt euch dieses spannende Buch und tretet in eine fantastische Welt voller fesselnder Stürme ein!