Tolle Welt, Story ausbaufähig

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buechertraeume Avatar

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3,5 Sterne

Stormheart war für mich ein Buch mit zwei Gesichtern. Die Welt mit den verschiedenen magischen Stürmen fand ich toll. Die Idee war faszinierend und mal etwas ganz neues für mich. Aber auch die Grundidee der Geschichte von der Prinzessin, die eine der mächtigsten Sturmlinge sein sollte und bisher keinen Funken Magie gezeigt hat und das vor allen verstecken muss, klang vielversprechend. Ich habe auf eine magische Entdeckungsreise in die Welt der Stürme gehofft, auf ein Abenteuer und ein bisschen Romantik. Aber da wird es kritisch. Denn vor allem die Lovestory und die Charaktere und wie sie sich in Sachen Liebe verhalten, hat mich ziemlich enttäuscht.

Im Autorenportrait hinten im Buch habe ich gelesen, dass Cora Carmack eigentlich eher im Romance-Bereich zuhause ist, daher bin ich überrascht, dass gerade die Romanze in diesem Buch mich so gar nicht überzeugen konnte. Die Protagonisten fand ich furchtbar naiv. Das mag daran liegen, dass sie wegen ihres Geheimnisses nicht viel Kontakt zu Menschen hatte, aber mir war das ganze zu klischeehaft. Wenn sie im ersten Moment skeptisch war, hatte sie schon fünf Minuten später jeden klaren Gedanken über Bord geworfen und war einfach nur noch total verknallt. Die beiden Herren, die sie erobern wollen waren allerdings noch schlimmer. Arrogante Machos, die Aurora nichts zutrauen und sie auf eine sehr besitzergreifende Art und Weise beschützen wollen. Ich fand das nicht süß sondern total abschreckend.

Sowohl Cassius als auch Locke sind natürlich total perfekt und gutaussehend. Perfekte Schönheiten als seien sie einem Sarah J. Maas Buch entsprungen. Da ich Charaktere mag die innerlich wie äußerlich ein paar Ecken und Kanten haben und so tatsächlich realistisch wirken, finde ich diese Beschreibungen irgendeines Schönheitsideals einfach nur oberflächlich und unecht.

Über Locke habe ich mich besonders aufgeregt, denn er hat mich total an Edward aus Twilight erinnert und daran wie er Bella zu ihrer eigenen Sicherheit verlassen hat. Dieses bevormundende Verhalten war noch nie mein Fall. Zu Lockes Verteidigung muss ich aber sagen, dass auch Cassius sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, denn er kann sich nicht entscheiden, ob er Aurora nur benutzen oder ihr wirklich näher kommen will.

Insgesamt bin ich mit diesem Trio nicht wirklich warm geworden, dafür gab es aber ein paar witzige und deutlich sympatischere Nebenfiguren auf deren weitere Rolle ich gespannt bin. Mich interessiert allerdings auch Auroras weitere Entwicklung. Ich würde mir wirklich wünschen, dass sie im nächsten Buch ein bisschen mehr zu einer selbstbewussten jungen Frau wird und sich nicht in den Armen irgendwelcher Kerle versteckt. Das hat sie nämlich eigentlich gar nicht nötig.