Eine "Strafe" dieses Buch zu lesen?

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Nein, ist es nicht, denn mit um die 280 Seiten erwartet uns ein zwar knappes aber nichtsdestotrotz sehr spannendes und dichtes Werk.

Es beginnt mit dem gealterten Schriftsteller Max Schmeling, den eines Tages ein Brief eines alten "Freundes" erreicht, äußert kryptisch und für Max unverständlich.
Trotzdem lässt er sich widerwillig darauf ein und trifft sich mit ihm.
Den Bericht, den er von Tibor daraufhin erhält wird Maxs Leben ordentlich durcheinander wirbeln und in unerwartete Bahnen lenken.

Wie erwähnt ist die Atmosphäre dieses Buches sehr dicht und man wird in die Geschichte hineingezogen und man blättert Seite um Seite um mehr zu erfahren, sehr geschickt ist das Buch so aufgebaut, dass man Stück für Stück immer weitere Facetten dazu bekommt wie die Lebensrettungen von Max und weitere Aspekte des Lebenslaufes der beiden hin zu Wendungen, die den Leser definitiv überraschen werden.

Dabei ist es ein Buch das nicht viel Spaß macht, immer hängt ein gewisser Trüb- und Schwersinn über der Erzählung, ist keine bloße Unterhaltung.
Dafür regt es die Gedanken an, auch über das Lesen hinaus, zumindest ich habe auch einige Stellen dessen Sinn mir jetzt beim ersten Mal lesen nicht so klar geworden sind. Und natürlich beschäftigt einen auch die Frage was es denn jetzt mit Paula Polanski auf sich hat.

Der Schreibstil des Buches ist sehr gut, passt angenehm zum Anspruch des Buches und trotz Komplexität des Inhalts sind einige schöne Stunden im Sessel oder wo man gerne liest gewährleistet.

Wer es also etwas anspruchsvoller mag und dabei sich an einer ruhigen, tiefen Geschichte erfreuen kann, ist hier richtig.