Gemächlich, aber unbedingt bis zum Ende dran bleiben!

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kindder80er Avatar

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Relativ gemächlich fängt alles an. Im Prinzip wird man als Leser erst ein mal Zeuge einer Lebensbeichte - genau so wie der Protagonist Max Schmeling. Max Schmeling ist Schriftsteller und erhält einen Brief eines entfernten Bekannten, der ihm vor Jahrzehnten im Kindesalter zwei Mal das Leben rettete. Freunde sind sie nie geworden und eigentlich ist ihm der todkranke Tibor Schittkowski auch herzlich egal. Durch die Lebensbeichte in Schriftform, die ihm Tibor übergibt, kommt er ihm aber sehr nahe - nicht zuletzt durch eine gemeinsame Geliebte, die Max nie vergessen konnte.

Am Ende seiner Beichte bittet Tibor Max um einen großen Gefallen - wird Max bereit sein, ihm diesen zu tun?

Weiter möchte ich nicht auf den Inhalt eingehen, da ich als Leser ja auch gerne selbst den Dingen auf den Grund gehen möchte. Ich kann nur sagen, dass es in diesem Buch fast nie richtig spannend oder gar rasant zugeht. Wirklich langsam und Stück für Stück kommt die Geschichte ans Tageslicht. Hier werden Lebensentwürfe und -geschichten beleuchtet. Dinge, wie sie hätten sein können und wie sie wirklich sind.

Das Ende ist in der Tat überraschend und macht alles rund. Allerdings hatte ich bei diesem Buch das Gefühl, das auch hundert andere Enden möglich gewesen wären und das Buch nicht weniger abgeschlossen hätten.

Fazit: Reflektierende Lektüre, die ohne reißerische Spannung auskommt und vor sich hin plätschert. Dennoch hält sie einen bei der Stange, da man wissen möchte, wie es ausgeht. Unbedingt bis zum Ende dran bleiben!