Strafe - kein typischer Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mysticcat Avatar

Von

Hintergrundinfos:
Das Buch „Strafe“ von Paula Polansky und Hakan Nesser erschien im Mai 2015 im btb Verlag als gebundene Ausgabe. Das schwedische Original heißt „Straff“ und wurde von Paul Berf in Deutsche übersetzt. Es misst 14,9 x 3,1 x 23,2 cm und umfasst 288 Seiten.
Der Schutzumschlag ist rot mit schwarz aufgedruckten Vögeln und Bäumen ohne Blättern. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Buch sieht nach einmaligem Lesen noch wie neu aus. Ich hätte mir ein Lesebändchen gewünscht, das wäre noch ein nettes Ausstattungsextra gewesen. Auch die Bindung passt zum Schutzumschlag. Die Buchklappe ist schwarz und die Bindung in Rot.
Die Autorin Polanski (Pseudonym) lernte Nesser während einer Lesereise kennen.

Inhalt:
Das Buch beginnt damit, dass der Schriftsteller Max Schmeling einen Brief von einem Bekannten aus seiner Jugendzeit erhält, der ihm zwei Mal das Leben gerettet hat. Tibor, so heißt der Bekannte, leidet an ALS im Endstadium und bittet nun Max, den er in seiner Schuld stehen sieht, um Kontaktaufnahme. Max soll ihm beim Erfüllen eines letzten Wunsches behilflich sein. Dabei werden Max und Tibors Lebensgeschichte aufgerollt.

Meine Meinung:
Ich fand nicht, dass dieses Buch ein richtiger Krimi war, so wie ich bisher schon viele gelesen habe. Dieses Buch hatte spannende Elemente, und es kamen auch Verbrechen darin vor, aber so eine richtige Krimistimmung wollte nicht aufkommen. Auf den ersten 80 Seiten hatte ich das Gefühl, ein Drama vor mir zu haben. Danach kam etwas Spannung auf, leider immer mit eingestreuten, zu diesem Zeitpunkt belanglosen, Fakten, die mir das Lesevergnügen geschmälert haben. Den letzten Teil habe ich verschlungen und das Ende fand ich etwas Seltsam, das hat mir überhaupt nicht gefallen. In diesem Buch gibt es, wenn überhaupt, einen Spannungsbogen. Das „Wer war’s?“ Krimigefühl hat sich bei mir beim Lesen zu keinem Zeitpunkt eingestellt.
Den Schreibstil empfand ich als anstrengend zu lesen, da ich aber bisher noch kein Buch von Nesser gelesen habe, weiß ich nicht, ob es am Autor liegt oder an der Übersetzung.
Polanskys Schribstil finde ich angenehm lesbar, im letzten Abschnitt des Buches musste ich aber sehr konzentriert lesen, um herauszufinden, aus wessen Perspektive in diesem Kapitel gerade erzählt wird.

Fazit: Durchschnittliches Lesevergnügen, kann man lesen, ist aber kein Muss. Großer Vorteil: Das Buch ist relativ kurz.