Eine Geschichte vom Weitermachen

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holzfrieden Avatar

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„Offene See“ habe ich verschlungen. Mit seinen anderen Büchern konnte ich nicht so viel anfangen. „Strandgut“ allerdings hat mich wieder gepackt. Vielleicht brauchte es das Meer und zwei Charaktere, die wieder neuen Lebensmut finden.
Bucky, um 70 Jahre alt, verwitwet, sehr einsam und ziellos durch die Zeit treibend, erhält wieder eine Aufgabe. Er wird eingeladen, eingeladen nach Scarborough, um auf einem Soul Festival seine alten Songs zu singen. In Amerika eher erfolglos ahnt, er nicht, dass das in England ganz anders aussieht. Gesundheitlich ist er stark angeschlagen, die fehlende Krankenversicherung verhindert eine Operation seiner Hüfte, mental ist er noch in tiefer Trauer um seine geliebte Frau. Er entscheidet sich, zu fahren. In Scarborough trifft er auf Dinah, eine ähnlich unglückliche Seele, wenn auch aus anderen Gründen. Sie hat zwar Ehemann und Sohn, führt aber keine liebevolle Beziehung. Sie liebt Buckys Musik, betreut ihn während des Festivals. Beide finden schnell einen Draht zueinander und geben viel preis aus ihrem Leben. Der Ton ist rau, aber herzlich: „ Also, Dinah, wenn ich mich recht erinnere, haben Sie mich in den letzten drei Tagen einen Trottel, einen Tropf, einen Triefel und einen Tölpel genannt. Noch irgendwelche Ergänzungen?“
Meyers zeichnet ein Bild von Bucky und Dinah, das dem Leser die beiden näher bringt.
„Strandgut“ ist nicht ganz so gut wie“Offene See“, kommt aber sehr nah ran.