Mehr Sandkorn als Strandperle

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druckdeufel Avatar

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Althippiedame Lilo Ampütte muss ihr geliebtes St. Peter-Ording aus Gesundheitsgründen verlassen und zieht nach Ibiza. Ihr Restaurant "Strandperle" und den dazugehörigen Campingplatz gibt sie an ihre Nichten Insa und Stephanie weiter, zu denen sie allerdings nie Kontakt hatte. Beiden kommt diese Gelegenheit auf Grund ihrer persönlichen Situationen gerade recht, und voller Neugier machen sie sich unabhängig voneinander auf den Weg nach Norden. Beim Notar erfahren die Cousinen erstmals voneinander.
Was nun folgt, ist eine wohl geordnete Aneinanderreihung von freundlichen Klischees. Schlag auf Schlag finden Insa und Stephanie in mehr oder weniger vorhersehbare Schwierigkeiten hinein und wieder hinaus. Bei letzterem kommen bereitwillig alte und neue Freunde zu Hilfe, beinahe scheint es, als würden die Probleme schneller gelöst, als sie entstehen können. Da wünscht man sich an der einen oder anderen Stelle oder eigentlich das ganze Buch hindurch wenigstens ein Gramm Dramatik. Oder ein Minimum an Spannung. Vergeblich natürlich.
Selbstverständlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, gleich mehrfach schlägt sie zu.
In einfacher, unterhaltsamer Sprache plätschert das Geschehen vor sich hin und ist, ehe man sich versieht, auch schon am Ende angelangt.
Man kann das Buch lesen, man muss aber nicht. Wenn man es tut, taucht man in eine sehr unrealistische, recht heile Sommerwelt ein. Und das ist vielleicht ein Hinweis, wie man sie ertragen und vielleicht sogar genießen kann: als Lektüre, die wirklich nichts, gar nichts fordert und einen sanften, sonnigen Strandtag müßig abrundet. Eine echte Strandperle hat man dabei sicher nicht gefunden, aber vielleicht ein glitzerndes Sandkörnchen.