Nette Urlaubslektüre

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aennie Avatar

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„Strandperlen“ kam für mich genau richtig ein paar Tage bevor es in den Urlaub ging und durfte dann auf dem Tablet mit in den Süden. Der Roman ist für mich auch genau das, ein lockerer Sommerroman mit einer nicht zu komplizierten Story, einem bunten Strauß ganz ehrlich mehr oder weniger glaubhaft agierender Charaktere und - selbstverständlich – einem erwartbaren Happy-End:
Lilo, Alt-Hippie mit Arthritis und Campingplatzpächterin in Sankt-Peter-Ording muss raus aus der feucht-salzigen Nordseeluft und rein in die warmen trockenen Gefilde der Balearen. Raus müssen auch Stephanie und Insa, ihre Nichten, die die Aussteiger-Tante gar nicht kennen, da beide Mütter mit ihrer Schwester seit Jahrzehnten im Clinch liegen. Stephanie muss raus aus Düsseldorf, weg von ihrem treulosen Gatten und Insa muss raus aus dem Gelsenkirchener Imbiss ihrer Eltern, in dem die diplomierte Archäologin aus Mangel an freien Arbeitsstellen für ihren Uni-Abschluss seit Jahren jobbt. Also packt die eine das hochbegabte Kind (Paul-Justus, hätte den noch jemand in Düsseldorf gelassen...?), die andere den hyperaktiven Hund ein, um dem geheimnisvollen Brief aus Nordfriesland auf den Grund zu gehen. Überraschenderweise verstehen sich die beiden unbekannten und grundverschiedenen Cousinen von Anfang an super und man beschließt den in die Jahre gekommenen Campingplatz wieder ans Laufen zu bekommen, allen Widerständen und Ablenkungen zum Trotz, die in Gestalt von bankrotten Schwägern, rachesuchenden Ehemännern, ausbleibenden Gästen, besorgten Müttern, auf Zahlung pochenden Grundstückseigentümern, alternativen Yogalehrern und mauligen Surfern so am Nordseestrand auftauchen…
Fazit: nett, mehr ist es nicht und muss es nicht sein, liest sich flüssig und flott, nach zwei Nachmittagen auf dem sonnigen Balkon ist man durch. Mir hat es Spaß gemacht und damit wurden meine Erwartungen an das Buch erfüllt. Ob jetzt alle Fallstricke der Logik immer umgangen wurden, und warum es am Ende immer innerhalb von fünf Seiten so furchtbar Holterdipolter gehen muss, weiß ich zwar nicht, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Vier Sterne von mir für diese leichte Sommerlektüre.