Fehlende Pointe

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janicka13 Avatar

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Der Roman "Straßenmusik" von Narkus Behr liest sich angenehm. Was mich an dem Buch überzeugt hat, ist die Tatsache, dass die Geschichte zwar abwechselnd aus der Perspektive beider Protagonisten erzählt wird, die aber beide "Macken" und Verhaltensweisen an den Tag legen, der für sie selbst nicht nachvollziehbar ist. Das ist realistisch und sympathisch, weil sich wohl jeder Mensch manchmal fragt, warum er nicht über seinen eigenen Schatten springen kann, auf andere Menschen unangemessem reagiert oder sich sonst nicht im Griff hat. Und oft auch, warum das eigentlich allen anderen zu gelingen scheint. Dabei weicht das Selbstbild der beiden Protagonisten deutlich von der Außensicht durch ihre Mitmenschen ab.
[Achtung kleiner Spoiler:] Was mich aber leider zum Schluss etwas enttäuscht hat, war die fehlende Pointe. Der Romaninhalt geht über den Klappentext nicht wirklich hinaus. Andererseits macht es das Buch zumindest realistisch, dass keine krasse, unerwartete Wendung enthalten ist und keiner der Protagonisten übermenschlich über sich hinauswächst. Kleine Entwicklungsschritte sind es auch wert, dass ein Roman über die geschrieben wird.