Unterhaltsame Geschichte mit tollen Charakteren

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misssophie Avatar

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Jonas und Chiara stehen beide an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie nicht so richtig wissen, in welche Richtung es gehen wird. Während Jonas gerade aus seiner Band geflogen ist, die den Fans seinen Ausstieg allerdings als seine Entscheidung verkauft, wartet Chiara auf eine Zusage für einen Studienplatz. Zufällig treffen sie sich in Amsterdam und merken schnell, dass ihre Liebe zur Musik die beiden verbindet. Gemeinsam beginnen sie Straßenmusik zu machen und erkennen schnell, dass sie sich nahezu perfekt ergänzen. Und nach-dem ein Video von einem ihrer Auftritte auf YouTube viral geht, ist Jonas auch plötzlich wieder interessant für seinen ehemaligen Bandkollegen, deren Erfolg ohne sein Bassspiel eher mittelmäßig scheint.

STRAßENMUSIK erzählt die Geschichte zweier junger Menschen auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Chiara, die sich von ihrer Familien nicht wirklich akzeptiert und ernstgenommen fühlt und Jonas, der gerade seine Band und seine Freundin verloren hat und nicht unbedingt vor Selbstsicherheit strotzt. Im Laufe der Geschichte machen beide jedoch eine enorme Entwicklung durch. Jonas schafft es mehr und mehr, für sich selbst und seine Interessen einzustehen und Chiara bekommt ihre Wut und ihren Umgang mit Kritik besser in den Griff. Als Charakter echt gutgeschrieben, aber sehr unsympathisch, fand ich Kasimir, den Sänger von Jonas ehemaliger Band und sein „Freund“. Nachdem er Jonas aus der Band geworfen hat, weil er musikalisch nicht mehr dazu passt, stellt er dessen Ausstieg als freiwillige Aktion dar. Erst als Jonas durch seine Straßenmusik mit Chiara auch im Netz Aufsehen erregt, wird er plötzlich wieder interessant für Kasimir, er brüstet sich mit Jonas Erfolg und will ihn auf einmal wieder für seine Band haben, weil er merkt, dass es bei den Fans gut ankommt. Aller-ding darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass wie Jonas und Chiara auch Kasimir einen, nicht unerheblichen Druck seitens seines Elternhauses bekommt, was sein Erfolgsbedürfnis anfeuert. Generell schafft es der Autor, seinen Leser:innen durch die Beschreibung seiner Charaktere, ein Bild davon zu vermitteln, warum sie handeln wie sie handeln und das hinter allem eigentlich viel mehr steckt, als es auf den ersten Blick scheint.

Der Schreibstil des Buches lässt sich flüssig und gut weg lesen, die Charaktere sind, wie schon beschrieben, gut und authentisch ausgearbeitet und das Cover passt wirklich hervor-ragend zum Inhalt. Besonders gut gefiel mir der Aspekt der Musik als Etwas, dass Menschen zusammenbringt und auch die Entwicklung, die Jonas und Chiara im Rahmen der Geschichte durchgemacht haben, mochte ich wirklich gerne

Ich kann also abschließend eine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen.