Beziehungsdrama oder Krimi?

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xirxe Avatar

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Julia findet ihre Schülerin Grace bei eisiger Kälte übel zugerichtet in einem Strassengraben liegend. Wer ihr das angetan hat bleibt vorerst unklar. Julia selbst verbringt im Augenblick zusammen mit ihren beiden Kindern einige Zeit bei ihrer Mutter, die sich in einer Art Schockzustand befindet. Sie redet nicht und reagiert kaum auf Reize von aussen. Keiner weiss weshalb. Julia lebt von ihrem Mann getrennt, der offenbar ein Alkoholproblem hat. Darüber hinweg scheint sie noch nicht obwohl sie dem Arzt ihrer Mutter mehr als nur freundschaftliche Gefühle entgegenzubringen scheint.

Für einen Psychothriller, wie auf dem Cover vermerkt ist, fängt das Buch sehr verhalten an. Das eigentliche Verbrechen läuft eher am Rande mit, das Hauptaugenmerk liegt auf der privaten Situation der Protagonistin. Auch dass die Kapitel abwechselnd aus der Perspektive von Julia und ihrem Noch-Ehemann berichtet werden lässt eher annehmen, dass das Verhältnis der beiden einen Großteil der 400 Seiten in Anspruch nehmen wird. Da der aktuelle Erzählstrang zudem im Präsens geschildert wird, wird es vermutlich eine Vielzahl von Erinnerungen und Rückblenden geben. Und ob die immer mit dem eigentlichen Verbrechen zu tun haben?

Vielleicht ganz nett, muss aber nicht sein.