Bislang noch nicht viel Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
annajo Avatar

Von

Als Julia 4 Jahre alt ist fragt sie ihre Mutter nach ihrem Vater, erhält jedoch nur zur Antwort, dass man über gewisse Dinge nicht spricht.

Jahre später, Julia ist inzwischen Englischlehrerin, findet sie bei einem Spaziergang mit dem Hund ihrer Mutter eine ihrer Schülerinnen nackt und schwer verletzt in einem Straßengraben. Diese Situation lässt sie nicht los.

Zudem erhält der Leser in dieser Leseprobe Einblick in eine sehr ungewöhnliche Familie: Julias Mutter Mary spricht seit einer Woche kein Wort mehr, Julias Tochter ist taub, Julias Ehemann scheinbar ein Trinker, von dem sie sich getrennt hat und dann gibt es in dem Haushalt auch noch zwei Pflegekinder, deren Beziehung zur Familie noch gar nicht deutlich geworden ist. Auch scheint Julia in dem Arzt David, der ihre Mutter behandelt, eine neue Liebe gefunden zu haben, während sich ihr (Ex)Ehemann noch nach ihr verzehrt.

Bislang deuten nur Andeutungen darauf hin, dass hier und da Aspekte eines Thrillers vorhanden sind, bspw. die Bemerkung, dass sich das Schweigen der Vergangenheit mit der Gegenwart trifft. Auch mit dem Auffinden der Schülerin beginnt der Fall erst, denn am Ende der Leseprobe ist diese noch am Leben. Möglicherweise könnte auch der Pflegesohn noch ein Geheimnis haben, da er manchmal stundenlang verschwindet und dann völlig verdreckt wieder auftaucht.

Der Leser lernt also bislang nur die einzelnen Charaktere in der Familie und einen Teil ihrer Erinnerungen und die Beziehungen untereinander kennen. Leider endet die Leseprobe, bevor Spannung aufkommen kann. Allerdings ist das Buch bis hierher gut und flüssig geschrieben und liest sich sehr schnell weg. Jedes der Familienmitglieder hat einen eigenen und prägnanten Charakter, der gut ausgearbeitet scheint. Leider war bislang nicht viel von einem Thriller zu spüren und ich kann noch nicht viel zum Spannungspotential dieses Buches sagen.