Das Schweigen der Vergangenheit
Die Leseprobe beginnt wie so oft mit einem Prolog. Die vierjährige Julia zeichnet in der Vorschule ihren Vater, den sie nie gesehen hat. Ihre Mutter
wird sehr wütend, als Julia ihr die Zeichnung zeigt und verbietet ihr, jemals wieder von ihm zu sprechen. Im 1. Kapitel ist Julia eine erwachsene Frau
mit zwei Kindern, die sich gerade um ihre seit einer Woche aus unbekanntem Grund verstummte Mutter kümmert. Als sie den Hund der Mutter ausführt,
findet sie die schwerverletzte Grace Covatta, eine ihrer Schülerinnen. "Doktor" ist das einzige Wort, das das Mädchen von sich gibt, bevor sie ins Krankenhaus ge-
bracht wird. Der Leser fragt sich nun, ob sie damit meint, dass sie medizinische Versorgung braucht oder ob es ein Hinweis auf den Täter ist. Einen
Doktor - Dr. David Carlyle - gibt es nämlich. Er macht zahlreiche Hausbesuche bei Julias Mutter, und es scheint sich eine Beziehung zwischen dem Arzt
und Julia angebahnt zu haben, die von ihrem Mann getrennt lebt. Murray sieht seine Kinder Alex, 11 und Flora, 8 für vier Stunden, ehe er sie wieder zu
Julia zurückbringt. Dort trifft er auf Dr. Carlyle, den "Rivalen."
Die Geschichte hat zwei Ich-Erzähler, Julia und Murray, die die Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählen
bzw. andeuten, denn es gibt viel Geheimnisvolles, das nicht geradlinig erzählt wird: die Weigerung von Julias Mutter, über ihren Vater zu sprechen, Murrays Alkoholismus, das plötzliche Verstummen der Mutter, die
Taubheit der kleinen Flora und natürlich das an Grace verübte Verbrechen. Spannung wird von an Anfang an aufgebaut. Der Leser möchte wissen, wie
alles zusammenhängt, vor allem, wer der Täter ist. Die zwischen zwei Ich-Erzählern wechselnde Erzählperspektive wird dafür sorgen, dass die Dinge all-
mählich enthüllt werden, weil jeder nur so viel berichtet, wie er selber weiß oder preisgeben will. Von daher scheint mir Stumm / Unspoken ein
ausgesprochen passender Titel für diesen Roman zu sein.
wird sehr wütend, als Julia ihr die Zeichnung zeigt und verbietet ihr, jemals wieder von ihm zu sprechen. Im 1. Kapitel ist Julia eine erwachsene Frau
mit zwei Kindern, die sich gerade um ihre seit einer Woche aus unbekanntem Grund verstummte Mutter kümmert. Als sie den Hund der Mutter ausführt,
findet sie die schwerverletzte Grace Covatta, eine ihrer Schülerinnen. "Doktor" ist das einzige Wort, das das Mädchen von sich gibt, bevor sie ins Krankenhaus ge-
bracht wird. Der Leser fragt sich nun, ob sie damit meint, dass sie medizinische Versorgung braucht oder ob es ein Hinweis auf den Täter ist. Einen
Doktor - Dr. David Carlyle - gibt es nämlich. Er macht zahlreiche Hausbesuche bei Julias Mutter, und es scheint sich eine Beziehung zwischen dem Arzt
und Julia angebahnt zu haben, die von ihrem Mann getrennt lebt. Murray sieht seine Kinder Alex, 11 und Flora, 8 für vier Stunden, ehe er sie wieder zu
Julia zurückbringt. Dort trifft er auf Dr. Carlyle, den "Rivalen."
Die Geschichte hat zwei Ich-Erzähler, Julia und Murray, die die Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählen
bzw. andeuten, denn es gibt viel Geheimnisvolles, das nicht geradlinig erzählt wird: die Weigerung von Julias Mutter, über ihren Vater zu sprechen, Murrays Alkoholismus, das plötzliche Verstummen der Mutter, die
Taubheit der kleinen Flora und natürlich das an Grace verübte Verbrechen. Spannung wird von an Anfang an aufgebaut. Der Leser möchte wissen, wie
alles zusammenhängt, vor allem, wer der Täter ist. Die zwischen zwei Ich-Erzählern wechselnde Erzählperspektive wird dafür sorgen, dass die Dinge all-
mählich enthüllt werden, weil jeder nur so viel berichtet, wie er selber weiß oder preisgeben will. Von daher scheint mir Stumm / Unspoken ein
ausgesprochen passender Titel für diesen Roman zu sein.