Klischeebehaftet

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owenmeany Avatar

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Danach befragt, woran man gute Literatur erkenne, erwiderte Reich-Ranicki sinngemäß: "Zuerst und vor allen Dingen an der Sprache." Nun muss natürlich nicht jeder Paperbackkrimi Reich-Ranickis Gusto entsprechen, aber wenn ich schon einmal nach meiner Meinung gefragt werde, kann ich nicht verhehlen, dass mich die holprige Übersetzung etwas stört, die auf dreißig Seiten mehrmals den im Deutschen völlig ungebräuchlichen Ausdruck "gebärde ich" benutzt. Dass das Mordopfer kurz vor dem Verbrechen noch einen Aufsatz über das Böse schreiben musste, erscheint mir auch etwas zu bedeutungsschwanger, es sei denn, dieser erhält noch eine Funktion in der Ermittlung. Und auf Klischees wie "volltönende Stimme" und ein strahlendes Lächeln, das "blendet", kann ich sowieso verzichten.

Mal schauen, vielleicht reißt es am Ende die Story noch raus, die sich durch die eingeblendeten Rückblicke etwas Zeit lässt, aber das muss ja nicht unbedingt ein Nachteil sein.