Vergangene und gegenwärtige Geheimnisse

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nordlicht Avatar

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Der Prolog ist sehr kurz gefasst und deutet an, dass es in Julias Famile ein altes Familiengeheimnis gibt, denn Julia ist nicht nur ohne Vater aufgewachsen, sondern ihre Mutter hat sich auch beharrlich geweigert, seine Identität zu enthüllen.

Der Hauptteil beginnt damit, dass Julia, inzwischen selbst Mutter von zwei Kindern und als Lehrerin tätig, bei einem Ausgang mit dem Hund ihrer Mutter eine ihrer Schülerinnen schwer verletzt und nackt auffindet. Das ist jedoch nicht der einzige Schock, der Julia in der letzten Zeit ereilt hat, denn ihre Mutter ist seit Kurzem plötzlich buchstäblich verstummt: sie spricht überhaupt nicht mehr und wirkt auch sonst völlig apathisch.

Auch in Julias Ehe steht es nicht zum Besten. Ihr (Noch-)Ehemann Murray trinkt und ist ihrer Meinung nach verantwortungslos. Mir ist nicht ganz klar, ob die beiden schon getrennt leben. Es scheint so, da er die Kinder zu einem gemeinsamen Abend abholt.

Das zweite Kapitel berichtet nicht mehr aus Julias, sondern aus Murrays Sicht und erzählt von dem Abend, den er mit seinen Kindern Alex und Flora verbringt. Es werden auch Erinnerungen an seine und Julias gemeinsame Kindheit eingeflochten, als er sie einmal vor dem Ertrinken gerettet hat. Außerdem erfährt man von Murrays Befürchtungen hinsichtlich des Hausarztes seiner Schwiegermutter, der es auf Julia abgesehen zu haben scheint...

Der Wechsel der Erzählperspektive vermittelt dem Leser das Gefühl, objektivere Informationen zu erhalten, indem das Geschehen von unterschiedlichen Standpunkten beleuchtet wird.

Die Leseprobe ist sehr interessant, auch wenn sie viel zu kurz ist, um Vermutungen über den Zusammenhang zwischen den Geheimnissen aus Julias Kindheit und dem gegenwärtigen Verbrechen an der Schülerin herzustellen. Auf jeden Fall ist der Anfang des Romans vielversprechend.