Vielschichtiger Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
regenprinz Avatar

Von

Puh, mit der netten Lehrerin Julia würde ich nicht tauschen wollen, da kommt es im Moment aber ganz dicke ... Die Mutter gerade zum akuten Pflegefall geworden und völlig verstummt (was wohl bedeutet, dass sie nach Jahrzehnten des Schweigens über Julias Vater das Geheimnis nun nicht mehr lüften kann, selbst wenn sie es wollte), ein unzuverlässiger alkoholkranker Ehemann, der trotz Trennung noch rein gar nichts begriffen hat, eine taubstumme kleine Tochter und ein pubertierender Sohn, der sicher auch nicht immer einfach ist. Dazu offenbar noch zwei halbwüchsige Pflegekinder der Mutter. Und natürlich die beim Spaziergang auf dem eisigen Feld gefundene Schülerin und das Verbrechen, das hier begangen würde. Aus dem Klappentext ging ja bereits hervor, wer bald der Verdächtige sein wird - ausgerechnet der Mann, der für Julia derzeit Halt und Hilfe bedeutet, nämlich David, der Arzt ...

Mir hat die Leseprobe sehr gut gefallen. Die Ausgangssituation der Handlung ist hochdramatisch und doch alltagsnah, die Figuren sind glaubwürdig gezeichnet und die Andeutungen auf Hintergründe, Familiengeheimnisse, Geschehnisse in der Vergangenheit gut platziert. Für Spannung auf allen Ebenen ist gesorgt, der Blick konzentriert sich nicht nur auf das soeben stattgefundene Verbrechen an der Schülerin. Sprachlich flüssig, atmosphärisch und ohne Mängel.

Fazit: Dieser Anfang klingt nach einem richtig spannenden, vielschichtigen und lesenwerten Thriller!