Ich wünsche mir eine Ermittlerreihe mit Hoskins und Lamb

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thrilltastisch Avatar

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Tilly Delaney ist ertrunken, da sind sich die Ermittlungsbehörden sicher. Tillys Eltern nicht. Das kleine Mädchen wurde nie gefunden und ihre Eltern möchten um jeden Preis erreichen, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Also dringen sie in ein forensisches Labor ein, nehmen Geiseln und zerstören Stunde um Stunde unwiederbringliche Beweisstücke, so lange, bis ihre Tochter gefunden ist.
Die Geschehnisse im Labor erleben wir durch den leitenden Wissenschaftler Dr. Gary Bendigo, der zusammen mit zwei weiteren Geiseln von den Delaneys gefangen gehalten wird.
Draußen vor der Tür positioniert sich die Chefin des LAPD, Saskia Ferboden, und tut ihr Möglichstes, die Lage nicht eskalieren zu lassen.
Die Stars in dieser Geschichte sind aber Hoskins und Lamb, die ein unfreiwilliges Team bilden und sich auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen machen. Charlie Hoskins hat sich eben erst aus dem Krankenhausbett hochgehievt, nachdem sein Undercover-Einsatz in einer mörderischen Motorradgang aufgeflogen und er nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist. Der raubeinige Polizist stolpert in die verzweifelte Lynette Lamb hinein, die gleich an ihrem ersten Tag als Polizistin direkt gefeuert wurde und ihren Job unbedingt zurück möchte. Weil sie glaubt, dass Charlie ihre einzige Hoffnung ist, heftet sie sich an seine Fersen. Die beiden geben in ihrer Unterschiedlichkeit ein herzerwärmendes und amüsantes Ermittlerduo ab. Die Dynamik zwischen den beiden stimmt schon von Beginn an, als sie die ersten Worte miteinander wechseln.
Auch die anderen beiden Perspektiven habe ich gerne verfolgt, denn alle Beteiligten haben mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen und sie bieten einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse.
Die Autorin hat jeder einzelnen Figur, sogar jeder kleinen Nebenfigur so viel Leben eingehaucht, ich habe selten so vollumfassend überzeugende Charaktere erlebt. Sie schreibt temporeich und mit viel Charme.
Ich ahnte nach nur wenigen Seiten bereits, dass das ein Highlight sein könnte und so kam es dann auch – einer der besten Thriller, die ich überhaupt je gelesen habe.
Dass sich hinter diesem schlichten Cover so ein Kracher verbirgt, damit hatte ich nicht gerechnet.
Man könnte vielleicht kritisieren, dass in der kurzen Zeitspanne sehr viel passiert aber darüber kann ich mich nicht beklagen, es war spannend und unterhaltsam vom ersten bis zum letzten Satz.
„Stunde um Stunde“ war mein erstes Buch von Candice Fox und ich werde mir definitiv alles andere bisher Erschienene von ihr holen. Eine Empfehlung für so ziemlich jeden, lest dieses Buch!