Klasse Idee mit guter Umsetzung

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mil Avatar

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Die Grundidee des Buches ist klasse: weil die Polizei das Verschwinden ihrer Tochter nicht vernünftig bearbeitet hat, nehmen die Eltern der kleinen Tilly zwei Jahre später in einem Kriminallabor Geiseln. Sie stellen der Polizei das Ultimatum, ihre Tochter zu finden oder sie vernichten wichtige Beweismaterialien in aktuellen Fällen. Der Einstieg in die Handlung war sehr fesselnd und spannend beschrieben. Auch die beiden Hauptfiguren, der verdeckte Ermittler Charlie Hoskins und die Polizistin Lynette Lamb, die an ihrem ersten Tag gleich gefeuert wird, sind gut angelegt. Im Zusammenspiel des ungleichen Teams ergeben sich viele witzige Dialoge, aber auch interessante Einsichten. Das Buch las sich schnell und angenehm, an vielen Stellen war es jedoch ein bisschen zu viel gewollt. Nicht nur, dass die beiden versuchen, einen zwei Jahre kalten Fall an einem Tag zu lösen, Charlie Hoskins wird auch noch von Killern einer Rockerbande aus seinem letzten Einsatz verfolgt. Entscheidende Hinweise gibt es dann von dem Hacker, aufgrund dessen Lynette Lamb gefeuert wurde. Es gibt sehr viele Nebenschauplätze, die das Buch zum Teil unnötig in die Länge ziehen. Interessant waren die Situation in der Einsatzzentrale und das Dilemma der Polizeichefin, Geiseln oder Beweismittel zu retten. Gut gelungen waren die verschiedenen Wendungen, die die Lesenden immer wieder auf unterschiedliche Spuren führen. Am Ende gibt es auch den obligatorischen Showdown.

Das Buch hat beim Lesen sehr viel Spaß gemacht. Die Geschichte war spannend und die Auflösung sowohl überraschend als auch passend. Die Dialoge zwischen den Ermittlern lockerten die angespannte Stimmung auf.