Ein wundervoller Familienroman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
philo Avatar

Von

Cornelia Bomann hat ihren Fans eine große Freude bereitet, und ein neues Buch "Sturmherz" geschrieben. Ihre Bücher fallen zunächst einmal durch die schönen Cover auf, die immer sehr farbenfroh und passend zum Inhalt der Geschiche gestaltet sind. Es ist schon eine Freude, das Buch in die Hand zu nehmen.

In "Sturmherz" erzählt die Autorin die Geschichte von Cornelia Petri und Richard Henderson. Die beiden lernen sich 1962 durch Zufall in Hamburg kennen. Sie ist Friseurlehring und er amerikanischer Austauschstudent. Cornelia lebt nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem alkoholabhängigen Vater zusammen, der sich nicht scheut, seine Tochter zu verprügeln, wenn sie sich ihm widersetzt. So aber will und kann sie nicht weiterleben. Richard beschließt, Cornelia mit in seine Heimat zu nehmen, worauf Cornelia ihr Elternhaus heimlich verläßt. In dieser Nacht kommt die große Sturmflut über Hamburg. Gemeinsam mit Richard versucht Cornelia eine befreundete Familie vor dem Unwetter zu warnen, aber als ein Deich bricht, werden die beiden durch die tosenden Wassermassen getrennt.

Da alle Nachforschungen vergeblich sind, glauben beide, daß der jeweils andere die Flut nicht überlebt hat. Beide beginnen, sich ein anderes als vorgestelltes neues Leben aufzubauen, aber die Erinnerung ist bei beiden immer lebendig, obwohl beide jetzt eine Familie haben. Cornelia hat eine Tochter und Richard einen Sohn. Nachdem Cornelia drei Monate lang verschwunden war, ohne ihrer Familie ein Lebenszeichen zu geben, verändert sich ihr Verhalten nach ihrer Rückkehr gegenüber ihrem Mann und ihrer Tochter.

Corinna Bomann beschreibt eindringlich und mit bewegenden Worten die Charaktere der Protagonisten. Cornelia, die ein Leben lang ihrer großen Liebe nachtrauert, ihr Mann, der unter ihrer Gefühlskälte leidet, ihre Tochter Alexa, die sich von ihrer Mutter abwendet und nach Berlin zieht und nicht zuletzt Richard Henderson, der in den USA Karriere macht, Cornelia aber nicht vergessen kann und deshalb seiner Frau keine Liebe entgegenbringen kann.

Die Geschichte umspannt einen langen Zeitraum von 1962 bis in die heutige Zeit, und als Cornelia erkrankt, versucht Alexa herauszufinden, wer ihre Mutter wirklich ist und gerät dabei in ein Wechselbad der Gefühle.

Die große Sturmflut im Jahr 1962 war für Hamburg eine große Katastrophe, die viele Familien ins Unglück gestürzt hat. Berührt hat mich auch, daß die Autorin an Helmut Schmidt erinnert, der zu dieser Zeit Innensenator von Hamburg war, und sich durch sein rasches Eingreifen und seine Hilfe ein großes Ansehen nicht nur in Hamburg erworben hat. Viele werden sich an dieses Ereignis erinnern.

Cornelia Bomanns Schreibstil und die Art zu erzählen, gefällt mir immer wieder. Der Leser muß fast bis zum Schluß warten, bis alle Geheimnisse offenbart sind. Das hält die Spannung hoch und man möchte das Buch gar nicht zur Seite legen. Jetzt bleibt die Hoffnung, daß die Autorin ganz schnell ein neues Buch schreibt.