Opfer der Flut

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Sturmherz, Liebes- bzw. Schicksalsroman von Corina Bomann, 528 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
16. Februar 1962 die große Flutkatastrophe in Hamburg. Cornelia Raaken, entscheidet sich ihrer großen Liebe Rick in die USA zu folgen. Doch die beiden werden getrennt, zuerst durch die Flut, dann durch den Ozean.
Alexa Petri muss sich um die Angelegenheiten und den Buchladen ihrer Mutter kümmern, die einen schweren Schlaganfall erlitten hat und im Koma liegt. Das fällt Alexa nicht leicht, da sie ab ihrem 11. Lebensjahr unter der Gefühlskälte und Ablehnung ihrer Mutter gelitten hat. Cornelia hat ihr nie das Gefühl gegeben, von ihr geliebt und wertgeschätzt zu werden. Bei der Durchsicht der Unterlagen ihrer Mutter, entdeckt Alexa einige Schriftstücke die erklären warum die Mutter ihren Ehemann und die Tochter mit so einer Herzenskälte behandelt hat, Richard Henderson ein amerikanischer Autor kann ihr dabei helfen die Beweggründe ihrer Mutter nachzuvollziehen und ihr erklären wer ihre Mutter wirklich ist.
Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um eine herzzerreißende Liebesgeschichte, auch bei mir blieb kein Auge trocken. Die Spannung die schon am Anfang durch den Prolog hervorgerufen wurde, konnte Corina Bomann bis zum überraschenden Finale, gleichbleibend hoch halten. Die großzügig verwendeten Dialoge, machten den Roman sehr lebendig, das Setting wurde gekonnt beschrieben. Der Roman wird mit dem Aufkleber Kopfkino beworben, was tatsächlich den Tatsachen entspricht, ich fühlte mich zeitweilig nach Hamburg versetzt und konnte auch die Geschehnisse der Sturmnacht miterleben, als ob ich dabei gewesen wäre. Obwohl sich die Geschichte abwechselnd in drei verschiedenen Zeiten abspielt, konnte ich der Handlung mühelos folgen. Ich drängte darauf die Aufklärung des Romans zu erfahren, deshalb hab ich das Buch kaum aus der Hand legen können. Ich versank geradezu in der gefühlvollen, emotionalen Erzählung und war dann überrascht, wie viele Seiten ich inzwischen verschlungen habe. Zu keinem Zeitpunkt aber war das Buch kitschig oder peinlich,
Meine Lieblingsfigur ist Alexa, gefühlvoll und pflichtbewusst, voller Liebe zu ihrer Mutter die es ihr gewiss nicht leicht gemacht hat.
Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist das Verhalten von Cornelia ihrer Familie gegenüber, die an ihrem Unglück zu keinem Zeitpunkt schuldig oder dafür verantwortlich waren. Natürlich wurde sie vom Schicksal und von Menschen betrogen jedoch glaube ich nicht, dass eine Mutter sich deshalb so gemein gegenüber ihrem Kind verhalten würde.
Ich meine, dass der Leser der solche Lebens- und Schicksalsromane mag, hier in gefühlvoller Art und Weise bekommt, was er in solchen Büchern sucht. Ich kann Sturmherz nur empfehlen und vergebe 4 von 5 möglichen Sternen.