Sturmtöchter

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raschke64 Avatar

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Australien 1945 in einen kleinen Ort lebt die Familie Partridge. Rupert Partridge ist Maler, der nach dem Krieg allerdings so einige Probleme hat. Bei einer Ausstellung lernt er Ginger kennen. Sie ist 16 und kommt aus einer schwierigen Familie. Die Mutter bekommt ein Kind nach dem anderen, der Vater ist entweder nicht da oder schlägt sie. Ginger bekommt von Rupert das Angebot, für ihn als Modell zu arbeiten. Sie geht darauf ein, um ihre Mutter mit dem Geld zu unterstützen. Bei Fam. Rupert wird sie erst gar nicht nett aufgenommen. Die beiden anderen Modells (alle drei werden „Flowers“) genannt sind etwas abweisend, die Frau des Malers eher neutral, die Tochter Shalimar ein völlig verwöhntes Kind. Und dann gibt es noch die eigenartige Puppenmacherin im Wald und deren Tochter. Dann wird Shalimar ermordet und Rupert für die Tat gehenkt.
Australien in der Gegenwart: Elizabeth ist Fotografin und die Enkelin von Rupert. Für einen Bildband fährt sie zum Haus ihres Großvaters und trifft dort auf Ginger. Doch die will nichts von den alten Zeiten und Rupert erzählen …

Das Buch liest sich sehr gut, es ist interessant geschrieben. Eine Familiengeschichte – etwas anders. Die Zeit um 1945, wo ein Künstler noch verrufen war, besonders wenn er mit Aktmodellen arbeitete. Die Zeit, als diese Modell als „leichte Mädchen“ verschrien waren. Die Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg. Alles wird gut beschrieben. Man kann sich richtig reinversetzen. Das Geschehen um die Familie baut sich nach und nach auf, die Spannung steigt an. Auch durch den Wechsel von 1945 zur Gegenwart. Man will unbedingt wissen, was damals passiert ist, warum Rupert seine Tochter ermordet hat. Was Ginger damit zu tun hat. Die Auflösung dann hat mich allerdings erstaunt und enttäuscht und erschien mir nicht realistisch, vor allen mit den nachfolgenden Folgen und Ereignissen. Glaubhaft ist dann wieder, wie das in die Gegenwart hineingewirkt hat.
Insgesamt ein gut lesbares Buch, das neben „nur“ Unterhaltung auch viele Einblicke in die Zeit von 1945 in Australien gibt. Wer Familiengeschichten mag, dem wird das Buch gefallen. Allerdings hat es noch Potential nach oben.