Schwer verdaulich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
concertina8 Avatar

Von

Nicht gerade leicht zu lesen, was uns da von Jonas T. Bengtsson vorgesetzt wird. Das Leben der beiden Hauptprotagonisten - zwei Brüder - war immer schon trostlos. Als Kind wurden sie aus unterschiedlichen Heimen herausgeholt, um mit der Mutter plötzlich Familie spielen zu müssen, ein Konzept mit dem sie nicht vertraut sind. Nachdem die Mutter immer tiefer in den Alkohol und dubiosen Lebenswandel abgleitet, sind sie auf sich allein gestellt und müssen sich auch noch um den kleinen Bruder kümmern, was natürlich auf Dauer nicht gut gehen kann.

Als Erwachsene hat sich das Leben der beiden nicht entscheidend verändert. Der eine war im Knast und sein Leben spielt sich nur zwischen Fitnessstudio, kurzen Intimitäten mit der Nachabrin, ein paar Flaschen Bier und dem obdachlosen Bruder der Ex-Freundin ab. Der andere ist Heroinsüchtig und Vater eines Sohnes - und das auch noch alleinerziehend, seit die dazugehörende Mutter unter Drogeneinfluss in ein Auto gelaufen ist.

Die Stories laufen parallel bzw. im Buch nacheinander erzählt ab. Wieder vereint werden sie dann - kurz - durch den Tod der Mutter.

Das Buch ist schonungslos offen und verschönert nichts. Sicher kein Buch für die Zartbesaiteten, dadurch aber auch nicht minder gut.