Schwacher Auftakt einer neuen College-Reihe...

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leseratte_vorablesen Avatar

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„Suddenly Forbidden“ ist der erste Teil der „Gray Springs University“-Reihe von Autorin Ella Fields.
Im Mittelpunkt der Collegegeschichte steht die 18jährige Daisy, die nach zweijähriger Trennung ihre große Jugendliebe Quinn auf dem College wiedertrifft, nur um festzustellen, dass er sich zwischenzeitlich mit ihrer ehemals besten Freundin getröstet hat.
Der Klappentext verrät:
„Ich dachte, er würde für immer zu mir gehören, selbst als wir gezwungen waren uns zu trennen. Wir hätten einander festhalten sollen, aber es ist trotzdem passiert.
Schade, dass ich nicht ahnte, dass jemand anderes nur darauf wartete, meinen Platz einzunehmen. Sonst hätte ich niemals losgelassen.
Zwei Jahre später sind wir genau dort, wo wir geplant hatten zu sein. Ich habe mein Versprechen gehalten. Er hat es einfach vergessen.
Er hat nicht nur jemand neuen gefunden, sondern diese Neue ist meine ehemalige beste Freundin.
Und ich beginne das College mit gebrochenem Herzen.
Wahrscheinlich sollte jetzt der Part kommen, in dem ich euch erzähle, wie ein anderer toller Typ auftaucht und die Scherben meines Lebens aufsammelt und wieder zusammensetzt. Einer, der mich wieder zum Lachen bringt.
Aber das hier ist nicht diese Art von Geschichte.
Mein Herz mag gebrochen sein. Aber es weigert sich, ihn nicht mehr zu lieben.“
Das klingt so, als gäbe es kein Happy End, vielleicht war es das, was mich neugierig gemacht hat – insgesamt hat mich der Band dann aber leider nicht überzeugt.
Vorab zum Cover – sollte Daisy nicht rotblond und Quinn dunkelblond sein? Ich bin ja sowieso kein Fan von realen Personen auf dem Buchtitel, aber wenn, sollte die Optik doch den Beschreibungen der Figuren im Buch irgendwie entsprechen…
Der Schreibstil ist flüssig, wobei ein paar Wiederholungen leicht nervten. Gut gefallen hat mir der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen innerhalb des Buches: wir starten in der gemeinsamen Kindheit und Jugend von Daisy und Quinn, um dann wieder in die Gegenwart zu springen, in der Daisy gerade im College angekommen ist. Jenem College, das sie und Quinn nach ihren früheren Plänen später einmal gemeinsam besuchen wollten.
Auch der Wechsel in der Erzählperspektive zwischen Daisy und Quinn gefällt mir gut und gäbe Gelegenheit, mal in den Kopf der beiden hineinzuschauen, aber leider erfährt der Leser da nicht viel…
Die ganze Geschichte war für mich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar: wenn man es mal als gegeben hinnimmt, dass sich die beiden schon im zarten Kindesalter so heftig ineinander verlieben, dass es einfach niemals jemand anderen geben wird, dann ist es umso schwerer nachvollziehbar, warum die beiden es so gründlich vermasseln, als sie durch Daisys unfreiwilligen Umzug getrennt werden. Mangelhafte Kommunikation, Missverständnisse, dann aber auch Intrigen ihres Umfeldes – das war für mich einfach ein bisschen viel Drama und an den Haaren herbeigezogen…
Dazu sind die Figuren selbst auch nicht wirklich schlüssig gezeichnet: ich mochte die wilde junge Daisy, die den Nachbarshahn vor der Schlachtbank rettet, aber mit der jungen Collegestudentin konnte ich nicht mehr so viel anfangen. Wenn sie meint, nach einer Zeit des jahrelangen Schweigens einfach aufs College zu gehen und dort mit ihrem Jugendfreund weiterzumachen, wo sie 2 Jahre zuvor aufgehört hat, ist das einfach grenzenlos naiv, auch für eine 18jährige!
Ebenso haben mich die schweren Schuldvorwürfe, die sie sich im Laufe des Buches macht, ihr Zögern und Zagen, das Ewige Hin und Her, wo man doch spätestens ab der Mitte des Buches weiß, wie es enden wird, einfach nur genervt.
Von Quinn bekommt man auch nicht viel mit: nachdem er Daisy ab ihrem 7. Lebensjahr regelmäßig gesagt hat, dass er sie einmal heiraten wird, ist seine Sozialkompetenz anscheinend erschöpft. Mit der Trennung kann er wohl überhaupt nicht umgehen, aber er macht es sich ziemlich leicht und sucht sich seine Ablenkung.
Alexis als intrigante ehemals beste Freundin der beiden und Pippa als Collegefreundin von Daisy wie auch Toby als Quinns bester Freund bleiben insgesamt farblos. Letztere beiden sollen wohl im Mittelpunkt des nächsten Bandes stehen.
Leider hat das Buch insgesamt meine Erwartungen nicht erfüllt…