Der letzte Tanz

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zoe2018 Avatar

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Endlich ein neuer Fall für die Berliner Schöffin Ruth Holländer. Denn „Unschuldslamm“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Schon die ersten Seiten von „Sündenbock“ sind sehr beklemmend: Sie schildern die letzten Minuten der kranken Rentnerin Margit Dombroschke.

Hat ihr Mann Jürgen sie tatsächlich vergiftet oder ist er nur der Sündenbock? Jedenfalls lässt er die tote Frau zwei Wochen in der Wohnung liegen…

Ruth ist inzwischen mit Staatsanwalt Hannes Eisenrauch liiert. Aber auch ihre beiden Kinder sind wieder dabei. Bereits im ersten Band hatte Ruths Privatleben einen breiten Raum eingenommen. Und so war ich schon gespannt, ob sie auch ihren zweiten Fall lösen kann.

In Rückblenden lernen wir das Ehepaar Margit und Jürgen kennen: Er vergöttert sie, ist ihr treu ergeben. Sie hat ihn viele Jahre betrogen und manipuliert. Liegt hier das Motiv? Bald ist klar, dass Margit, die für ein Chemieunternehmen tätig war, das Drama selbst heraufbeschworen hat...

Es geht um eine große Liebe und eine Männerfreundschaft, illegale Prostitution und die Russenmaffia. Ehe sich Ruth versieht, gerät sie zwischen die Fronten und in Lebensgefahr.

Ich mag diese Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Judith Arendt, die mit Klarnamen Tanja Weber heißt, hat mit Ruth eine neugierige und empathische Person geschaffen. Eine sympathische Protagonistin, in einem bisweilen schwierigen beruflichen und privaten Umfeld.

Der Erzählstil der Autorin ist sehr angenehm und vermag mit leisen Tönen zu fesseln. Gut gefallen haben mir auch die vielen überraschenden und unerwarteten Wendungen. Glaubt man, es sei keine Steigerung mehr möglich, dann setzt sie noch einen drauf. Und noch einen. Und noch einen…

Fazit: Spannend, wendungsreich und unvorhersehbar erzählt. Eine Auflösung, die alles in den Schatten stellt!