Unterhaltsamer Roman

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baby17 Avatar

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In dem Roman „Sunset River 1 – Ein neuer Anfang“ von Josefine Weiss lernen wir Isobel kennen, deren Neubeginn sie nach Sunset River führt. Sie ist auf der Suche nach ihrem Vater, den sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Um positiv in die Zukunft zu sehen, möchte sie zunächst mit der Vergangenheit abschließen. Dabei ist die Beziehung zu ihrem Vater nicht das einzige Problem. So ist die Suche auch irgendwie eine Flucht.
Neben ihrem Vater trifft sie auch auf die recht eigen wirkenden Einwohner dieses idyllischen Ortes, die sie zwar freundlich aufnehmen, jedoch ihre Neugierde nicht verbergen. Eine Eigenschaft, die eigentlich gegen Isobels Natur ist.
Es ist eine Geschichte voller schwieriger Beziehungen. Dies zeigt sich auch, als sie auf den Diner-Besitzer Michael trifft und sich zwischen beiden etwas Magisches entwickelt. Auch Michael kämpft mit der Vergangenheit.
Beide Hauptfiguren sind schwer zu fassen. Sie sind mir sehr sympathisch, so dass ich mitfühlen kann. Jedoch ziehen sich beide auch immer wieder zurück. Isobel hat eine herzliche Art und kann als Lehrerin sehr gut mit Kindern. Michael wirkt zunächst abweisend, schafft es aber im Verlaufe der Zeit immer mehr, seine verständnisvolle Seite zu zeigen und hat es dann auch erreicht, mein Herz zu erobern.
Die Handlung wird sowohl aus Sicht von Isobel als auch von Michael geschildert, so dass wir einen Einblick in die Gefühlswelt erhalten.
Die Beziehung zwischen Isobel und ihrem Vater rückt im Laufe der Geschichte immer wieder in den Hintergrund, was ich etwas bedaure. Für meinen Geschmack bräuchte das Thema mehr Raum in der Handlung.
Es gibt viele Nebencharaktere, die sich sehr gut in die Handlung einfügen.
Der Ort und die Landschaft werden bildlich beschrieben, so dass sich die Leser dorthin treiben lassen können.
Der Schreibstil ist nahe am Leser, d.h. unkompliziert, harmonisch und ohne Brüche.
Das Ende ist offen gestaltet, so dass ich sehr gespannt bin, wie sich Isobel und Michael weiterentwickeln. Auch bin ich neugierig, ob wir mehr über die Beziehung zwischen Isobel und ihrem Vater erfahren.
Gefühle wie fehlendes Vertrauen, Trauer, Angst und Sehnsucht werden gut transportiert und sind direkt spürbar, was ich sehr gelungen finde.
Der Autorin ist ein gefühlvoller, emotionaler Roman gelungen, der mich sehr gut unterhalten hat. Ich werde mit Freude den zweiten Teil lesen.