Wunderschöne Gestaltung, aber leider unübersichtliches Setting

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Das Cover ist zwar sehr schlicht, aber vielleicht gefällt es mir deswegen auch so gut. Ich finde ich die Kombination aus dem dunkelgrünen Kohlblatt und dem Titel passt so hervorragend zusammen, dass man dem Buch definitiv einen zweiten Blick gönnt.

Das Buch ist in verschiedene Kategorien aufgeteilt: Aus Pfanne und Ofen, Ruck-Zuck-Dinner, Einfach ausgetauscht, Die Big Bowl, Quick Fix, Ab in den Tiefkühler und Süßes. Die Einteilung gefällt mir tatsächlich ziemlich gut, weil es mal eine andere ist, als die typische Frühstück-, Mittag-, Abend- und Nachttisch-Einteilung. Ich mochte vor allem die Kategorie Ab in den Tiefkühler wirklich gerne, weil das zumindest für mich was Neues war. Damit kann man dann einfach am Wochenende ein paar Gerichte vorbereiten, die man dann an stressigen Tagen auftaut und man isst dennoch nicht nur eine Tiefkühlpizza oder ähnliches. Auch die anderen Kategorien sind mit wunderschönen Bildern unterlegt, die definitiv mein Highlight an dem Buch sind. Die zumeist im industriell-chic gehaltenen Fotos sind sehr eindrucksvoll und machen richtig Lust darauf, sich eine der zahlreichen Bowls zuzubereiten oder eines der Fischgerichte zu kochen. Hier sieht man einfach, wie viel Arbeit in die Gestaltung des Kochbuches gesteckt wurde.

Allerdings gibt es auch einige Punkte, die mir weniger gefallen haben. Der größte Kritikpunkt ist, dass die Rezepte zwar eine sehr ausführliche Zutatenliste enthalten, aber weder Angaben zu den Kilokalorien noch zu der Zeit, die man mit der Zubereitung verbringt. Ersterer stört mich nicht wirklich, ist aber für ein Buch, das immer wieder damit wirbt, wie wichtig Nährstoffe und eine gesunde Ernährung sind, doch eher unüblich. Die fehlende Zubereitungszeit hat mich dann aber doch irritiert, weil das doch besonders bei Gerichten die schnell gehen sollen und man nicht kennt, extrem wichtig ist. Für ungeübte Köche müssen die Gerichte dann erst einmal ausprobiert werden, bevor man abschätzen kann, wie lange man genau braucht. Das fand ich extrem schade.

Auch die Kommentare nach einigen Rezepten fand ich eher unnötig. Nicht, dass ich Einblicke in das persönliche Leben der Autoren ansonsten langweilig finde, vielmehr gefällt es mir immer wieder ein paar Einsichten zu bekommen. Hier sind sie aber teilweise so gar nicht informativ, sondern beschreiben lediglich kleinere Varianten des Rezepts. Das ist an sich ja vollkommen in Ordnung, aber dadurch, dass einzelne Worte und Satzteile immer wieder in Großbuchstaben oder kursiv geschrieben sind, wirken die Kommentare sehr unruhig. Ich hätte deswegen auch gut auf sie verzichten können. Vor allem auch weil es immer wieder kleinere Rechtschreibfehler oder sprachliche Unkorrektheiten gibt, die zwar möglicherweise der Formatierung oder der Übersetzung geschuldet sind, mich aber mit der Zeit echt gestört haben.

Alles in allem überzeugt das Buch vor allem durch seine unglaublich schöne Gestaltung mit ausdrucksstarken Bildern. Auch die Rezepte sind durchaus ansprechend und ich werde bestimmt das ein oder andere ausprobieren, aber mich haben vor allem die fehlende Zubereitungszeit, die sehr unruhigen Kommentare und die sprachlichen Ungenauigkeiten durchaus gestört, sodass mich das Buch nicht ganz überzeugen konnte.