Fehlende Verbindungen
Super-Gau verspricht im Klappentext eine Verbundenheit zwischen der tragischen Fukushima-Katastrophe am 11.03.2011 und den persönlichen Schicksalen einzelner Menschen in Japan und Berlin und genau darin liegt leider auch mein Problem. Ich hatte vermutet, dass es Verbindungen zwischen Berlin und Japan gibt, die teils offensichtlich sind und teils weniger. Letztendlich gab es aber lediglich eine Verbindung die man wirklich wahrnehmen konnte, der Rest wirkte lediglich wie das Aufzeigen zweier Orte und die Darstellung, dass das Leben auf der einen Seite (Japan) tragische Züge nimmt und auf der anderen Seite (Berlin) seinen gewohnten Gang geht und doch auch traurige Einzeltragödien zeitgleich (aber unabhängig voneinander) geschehen. Das wurde eindrücklich und bildgewaltig rübergebracht. Die Zeichnungen von Bea Davies wirken nach und ziehen einen in den Bann, das durchgehende schwarz-weiß mit hohen Schwarzanteilen verstärkt die melancholische Stimmung der Graphic Novel. Trotzdem bin ich am Ende etwas enttäuscht, da meine Erwartungen doch andere waren und sich mir manche Entwicklungen nicht erschließen, vor allem im Bezug auf die Verbindungen zu Fukushima.